Interessengemeinschaft kontra Islamschule

Bürgerliche Gruppe wird aktiv. EZP-Oberprediger schreibt an die Parteien.

Mönchengladbach. In Eicken wird sich eine "Interessengemeinschaft" gegen den umstrittenen islamischen Verein "Einladung zum Paradies" (EZP) bilden. Die Initiatoren wollten weder "den Islam verteufeln" noch "Ausländerfeindlichkeit schüren".

Man wolle aber keine islamische Schule mit radikalen Lehrinhalten an der Eickener Straße, deren Betreiber, Salafisten, vom Verfassungsschutz in gleich mehreren Bundesländern beobachtet würden.

Die Gruppe, die überparteilich sein will, wolle in den nächsten Tagen offiziell in die Öffentlichkeit gehen.

EZP-Oberprediger Muhamed Ciftci ist eigenen Angaben zufolge "entsetzt über die beispiellose Hetze" gegen den EZP als Unternehmen (Verlag, Reisebüro) und Verein.

Er schrieb auch an die Gladbacher Parteien (die WZ berichtete) und bittet darin um einen fairen Dialog. Böse ist er auf Medien, "die Öl ins Feuer gießen und Fremdenfeindlichkeit sowie Islamphobie zum Lodern" brächten. Man werde jetzt unverzüglich Anzeige erstatten.

Die Demo am Montagabend hat zu unterschiedlichen Reaktionen unter WZ-Lesern geführt. Im Online-Auftritt kritisieren einige die "schlechte Organisation" der Veranstaltung. Andere geißeln die Lehren Ciftcis, weitere Internet-Beiträge sind unterhalb der Gürtellinie oder begrüßen, dass an dem Abend "miteinander statt übereinander" geredet wurde.

"Veranstalterin" Gabi Schmidt (Rheydt) verwahrt sich gegen Äußerungen, sie gehöre der Vereinigung Pax Europa an. In dieser Funktion soll sie die Demo bei der Polizei angemeldet haben, was ein Polizeisprecher bestreitet. Pax Europa ist umstritten und sieht sich als Bürgerbewegung zum Erhalt der christlich-jüdisch geprägten Kultur.

Eicken kommt nicht zur Ruhe. Die rechtspopulistische "Pro NRW" plant für Freitag, 20. August, 13 Uhr, in der Nähe der geplanten EZP-Islamschule (Eickener Straße 164) eine Protestkundgebung: Man wolle das Grundgesetz gegenüber dem "radikalen Islam" verteidigen.