Internet an Schulen: Stadt winkt Finanzspritze
Kaum eine Gladbacher Schule hat flächendeckendes W-Lan. Nun könnte es Fördergeld geben.
Overhead-Projektoren, Kreide, Tafelschwämme. Während in den Büros längst Tablets und Beamer Einzug gehalten haben, sieht es an den Schulen häufig noch anders aus. Der Lehrplan hat sich geändert, bei den Unterrichts-Materialien kommt man zuweilen aber noch wie in den 1980er Jahren daher. Kopierkosten inklusive.
Computer in Fachräumen sind das eine. „Langfristig wird aber alles auf flächendeckende drahtlose Netzwerke hinauslaufen“, sagt Stadtsprecher Dirk Rütten. Zumal sich Tablets und Smartphones über die Lan-Kabel nicht verbinden lassen. „Wir stehen aber noch ganz am Anfang“, meint Markus Spinnen, CDU-Sprecher im Schulausschuss. „Die infrastrukturellen Voraussetzungen sind nicht überall gegeben“, sagt auch SPD-Fraktionsvorsitzender Felix Heinrichs. Um die zu schaffen, benötigt es vor allem eines: Geld.
Die Stadt hat am Beispiel einer Gesamtschule hochgerechnet, dass allein die technische Infrastruktur einen sechsstelligen Betrag pro Schule kostet. Zumindest ein Teil des Geldes könnte vom Land NRW kommen. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sieht mit dem Programm „Gute Schule 2020“ in den kommenden vier Jahren zwei Milliarden Euro an Investitionen in den Kommunen vor. Heinrichs erwartet für Gladbach einen Förderbetrag in zweistelliger Millionenhöhe. „Wir halten es für wichtig, dass die Politik inhaltliche Schwerpunkte setzt und die Verwaltung Schulen nennt, an denen die Maßnahmen umgesetzt werden können“, sagt er. Zu den Prioritäten in Gladbach gehören nach Ansicht der SPD zusätzlicher Raum für Ganztagsschulen, Barrierefreiheit und eben Digitalisierung.
An allen 88 Schulstandorten in Mönchengladbach gibt es ein zweigliedriges IT-Netz. Das pädagogische Netz, das im Unterricht genutzt werden kann, und das Verwaltungsnetz, das besonders gesichert ist. „Unser Ziel ist es, in jedes Klassenzimmer Internet zu bekommen“, sagt Rütten. An weiterführenden Schulen ist die Stadt dabei schon weiter, bei den Grundschulen weniger. Einige sind bisher nur über einen Computerraum ans Internet angeschlossen. Längst nicht alle verfügen über flächendeckendes W-Lan oder eine Breitbandverbindung, um das auch sinnvoll einsetzen zu können. „Wir haben in den vergangenen Jahren bei Brandschutzmaßnahmen an Schulen, wo immer möglich, auch Glasfaser verlegt“, sagt Dirk Rütten. Die Gesamtschule Volksgarten ist ein Beispiel dafür. Bis es soweit ist, dass klassenweise Tablets und digitale Tafeln verwendet werden können, dürfte es aber noch einige Zeit dauern.