Jobcenter sieht Aufschwungfür Hartz-IV-Empfänger
Laut Bilanz wurden 2010 mehr Menschen in den Arbeitsmarkt gebracht.
Mönchengladbach. Vom wirtschaftlichen Aufschwung im vergangenen Jahr haben laut Jobcenter Gladbach (ehemals Arge) auch Hartz-IV-Empfänger profitiert. „Noch nie sind so viele Langzeitarbeitslose in Arbeit und Ausbildung vermittelt worden“, sagt Klaus Müller, Geschäftsführer des Jobcenters der Stadt und der Agentur für Arbeit. „Einmal Hartz IV immer Hartz IV“ bezeichnet er als Vorurteil. „Die Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit konnte aufgebrochen werden.“
Im vergangenen Jahr wurden laut Müller 5300 Betroffene in eine Beschäftigung integriert. Das seien 1077 Integrationen mehr als 2009 gewesen. Gleichzeitig sank die Zahl der Jobcenter-Kunden, die länger als zwei Jahre Hartz IV erhielten. Von Januar 2010 bis heute ging die Zahl um 800 auf 5200 Menschen zurück.
10.500 Männer und Frauen wurden im vergangenen Jahr mit Bildungsmaßnahmen gefördert, für die 36 Millionen Euro ausgegeben wurden. Für 2011 hat der Bund nur noch 27 Millionen Euro für Qualifizierung und Beschäftigung bereitgestellt.
Deshalb will sich das Jobcenter vor allem auf solche Maßnahmen konzentrieren, die Menschen unmittelbar in Beschäftigung bringen können. Dazu gehört beispielsweise die finanzielle Unterstützung für Betriebs-Praktika. Hinter jeder Praktikums-Stelle stecke ein potenzieller Arbeitsplatz, so ein Jobcenter-Sprecher.
Die Zahl der insgesamt betreuten Mönchengladbacher stieg jedoch an: von 34.800 im Jahr 2009 auf derzeit 37 000 Menschen. In der Stadt ist fast jeder sechste Erwerbsfähige sowie jedes vierte Kind unter 15 Jahren auf Hilfe durch das Jobcenter angewiesen.
Die Einrichtung, die fast 400 Mitarbeiter beschäftigt, zahlt jährlich etwa 90 Millionen Euro an Mieten und die gleiche Summe für Leistungen zum Lebensunterhalt. ok