Kein Fördergeld für Bibliothek
Hoffnung auf Neubau durch „Fusion“ mit Archiven.
Mönchengladbach. Es ist eine Lösung, die eigentlich „alle nicht wollen“, fasste Baudezernent Andreas Wurff die Situation zusammen. Möglicherweise müsste dieser Weg dennoch gegangen werden, informierte er die Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses auf Anfrage der CDU-Fraktion. Es geht um die Zukunft der Zentralbibliothek an der Blücherstraße.
Sowohl Politik als auch Verwaltung plädieren für den Neubau an zentraler Stelle. Im bisherigen Haus gibt es zu wenig Platz für Bücher und Besucher. Hinzu kommt: Noch in diesem Jahr stehen dringende Brandschutzmaßnahmen an. 1,8 Millionen Euro müssten dafür ge-stemmt werden.
Das Brandschutzkonzept mit Bauantrag und Genehmigung liegt vor. Durch die voraussichtliche Dauer der Baumaßnahmen von anderthalb Jahren bei laufendem Betrieb — es müssten immer bestimmte Abteilungen ausgelagert werden — kommen Kosten hinzu, die in der Summe noch nicht enthalten sind. Zusätzlich fallen dringende energetische Sanierungen und Reparaturen an Fassade, Fenstern oder Dach an. „Eine Summe kleinerer Maßnahmen, für die sechs bis acht Millionen Euro investiert werden müssten“, so Wurff.
Für die sinnvollere Alternative, ganz neu zu bauen, müsste die Stadt zehn bis zwölf Millionen Euro aufbringen. Geld, das bei einem Schuldenberg von 1,2 Milliarden Euro nicht über den städtischen Haushalt, sondern nur über andere Töpfe aufgebracht werden könnte. „Für eine städtebauliche Förderung haben wir aber bereits einen abschlägigen Bescheid vom Land NRW“, erklärt der Baudezernent.
Mögliches Potenzial sieht Wurff in der Zusammenführung der Zentralbibliothek mit der Volksvereins- und der Franziskanerbibliothek in einem Haus. Die Kulturverwaltung will in einem Papier die Bedeutung der verschiedenen Sammlungen ausarbeiten und so Stiftungsgelder beantragen. Ansprechpartner wäre der Staatssekretär im NRW-Städtebauministerium: „Die Entscheidung über diesen möglichen Weg wird im Zeitraum um die Sommerpause fallen“, sagt Wurff. jfg