Jump&Drive: Rasantes Rennen der Pferdestärken

Mit Auto und Pferd kämpften Sportler beim Wickrather Schlosspark-Turnier um den Sieg.

Mönchengladbach. Adrenalin, Action, Autos und Pferde - das ist die rasante Mischung, mit der das Jump & Drive beim Wickrather Schlossparkturnier seine Zuschauer fesselt.

Erst scheint sich der neue Programmpunkt bei der 23. Ausgabe des traditionellen Turniers nicht allzu großer Beliebtheit zu erfreuen. Zu Beginn sind die Plätze um den Reitplatz noch recht leer.

Wie genau ein Wettkampf von Pferd und Auto ablaufen soll, ist ja auch nicht ganz so leicht vorstellbar. Außer der Pferde-stärke haben das Tier und das Fahrzeug eigentlich nicht viel gemeinsam. Aber sie spielen die Hauptrolle beim Jump & Drive.

Erst muss ein Springreiter einen Parcours bestreiten. Dann springt er direkt vom Pferd und rennt - so schnell das mit Reitstiefeln möglich ist - zum Auto. Der Fahrer wartet bereits und düst los, sobald der Reiter drin ist. Gemeinsam müssen sie auf dem sandigen Platz die engen Kurven meistern. Nicht jede Hürde bleibt stehen - weder bei den Reitern noch bei den Fahrern.

Gefährlicher sieht es allerdings aus, wenn sich die Reiter beim Wechsel vom Pferd zum Auto fast von ihrem Tier stürzen. Doch verletzt wird an diesem Abend niemand - höchstens die Eitelkeit ist bei einigen Teilnehmern ange-kratzt.

So muss sich der prominente Teilnehmer Joey Kelly trotz einer Spitzenzeit von knapp unter 62 Sekunden mit dem letzten Platz zufrieden geben: "Die Regeln sagen halt, dass man disqualifiziert wird, wenn eine Hürde nicht genommen wird, und da müssen wir so fair sein, denn mein Reiterkollege hat leider eine verpasst." Da konnte auch seine rasante Fahrt das Team nicht mehr rausreißen.

Während die Teilnehmer auf dem Platz ihr Bestes geben, zeigt sich an diesem Abend doch noch mal die Sonne und lockt wieder mehr Zuschauer an die Anlage. Sie feuern kräftig mit an, so dass zeitweise nicht klar ist, ob die Pferde von der neuartigen Diszinplin irritiert sind oder eher von den Jubelschreien aus dem Publikum.

Die motivieren den Reiter Julius Losch und den Fahrer Arndt Hüsges zu einer Spitzenzeit von 63,85 Sekunden. Sie sind damit die Gewinner des ersten Jump & Drive beim Wickrather Schlosspark-Turnier.

Für Ilja Waßenhoven, den Geschäftsführer des ausrichtenden Zucht-, Reit- und Fahrvereins Wickrath und Umgebung, ist dies auch ein gelungener Abschluss: "Wir haben schon lange nach etwas gesucht, womit wir den Freitagabend attraktiver gestalten können, und ich denke, da haben wir jetzt das Richtige gefunden."

Am Sonntagabend ging das Spektakel mit dem Großen Springpreis zu Ende. Leider spielte das Wetter nicht immer mit. Laut Veranstalter kamen nur rund 7000 Zuschauer insgesamt. Am Samstag und Sonntag gab es wegen des Regens und des folgenden Matschbodens unfreiwillige Pausen.