Junge Musiker hauen auf die Pauken

241 Teilnehmer in 100 Wertungen machten beim Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ mit.

Foto: Ilg

Wer das Schlagzeug liebt, liebt die Vielfalt. Da ist es mit einem Trömmelchen nicht getan. Da heißt es, große und kleine Trommeln, Pauken, Becken, Vibraphone, Xylophone und vieles mehr heranzuschleppen.

Das ist auch beim 55. Wettbewerb „Jugend musiziert“ nicht anders. Für die Stadt Mönchengladbach und den Kreis Viersen findet er in diesem Jahr in Gladbach statt, samstags und sonntags im Haus Erholung, für die Schlagzeuger schon freitags im Carl-Orff-Saal der Musikschule.

Die beiden Musikschulleiter Christian Malescov (Mönchengladbach) und Ralf Holtschneider (Kreis Viersen) sind seit Jahren ein eingespieltes Leitungsduo. Der Instrumentenpark auf und vor der Bühne ist beachtlich. „Das“, sagt Malescov, „ist erst die Hälfte. Hinter dem Vorhang befindet sich noch einmal eine ähnlich große Menge an Schlaginstrumenten.“ Eine Bassmarimba ist so groß, dass sie nicht durch die Türen passt. „Wir mussten sie auseinanderschrauben und wieder zusammensetzen.“

241 Teilnehmer in 100 Wertungen nehmen in diesem Jahr teil. Den Start im Carl-Orff-Saal übernimmt ein Trio aus Mühlheim. Lennard Beer, Tom Jaschek und Felix Gumpert gehören zur Altersgruppe IB, sind neun bis zehn Jahre alt. Es sind gleichzeitig unterschiedliche Rhythmen zu schlagen. Das ist nicht einfach, aber die drei können ihren Part.

International wird es bei Kevin Dai und Lucy Qian, die beide ebenfalls der Altersgruppe IB angehören. Beide sind Kinder chinesischer Eltern, beide besuchen die „International School on the Rhine“ in Neuss. Kevin wurde in Deutschland geboren, Lucy kam mit ihren Eltern vor drei Jahren hierher. Beide sprechen fließend Deutsch. Schlagzeug üben sie täglich rund eine halbe Stunde. Ihr Lehrer Alexander Simonovsky war in Moskau ein erfolgreicher Schlagzeuger, heute unterrichtet er an der privaten Musikschule „Musicbox oxana“ in Büderich. Simonovsky und die aus Moldawien stammende Musikschulleiterin Oxana Koppers dürfen mit dem Auftritt ihrer Schützlinge zufrieden sein: Sie spielen nicht nur mit Präzision, sondern auch mit Elan.

Die Leistungen der jungen Schlagzeuger sind in allen Altersklassen imponierend. Professor Stephan Froleyks von der Musikhochschule Münster ist Vorsitzender der Schlagzeug-Jury. Am Abend fasst er seine Eindrücke zusammen: „Der linke Niederrhein muss sich um den Schlagzeugnachwuchs keine Sorgen machen — bei den Talenten, die heute hier am Start waren!“

Auch bei den anderen Instrumenten zeigt der Nachwuchs erfreuliche Leistungen. „Klavier und ein Streichinstrument“ steht auf dem Programm. Schubert, Weber und der Tangokomponist Gardel fordern Viktoria Poder am Klavier und Lisa-Marie Koebele (Violine) einiges ab. Und doch sind sie nicht die einzigen in der Gruppe der Elf- bis Zwölfjährigen, die ihre Aufgabe erstaunlich sicher bewältigen.

Preisträgerkonzerte werden sowohl in Mönchengladbach wie in Viersen durchgeführt, in diesem Jahr zufällig am selben Tag: am Sonntag, 25. Februar, um 11.00 Uhr, in den Hauptgeschäftsstellen der Sparkassen.