Kaiserwetter und Zuckerwatte beim Dahler Schützenfest

In Dahl und Hehn strahlte am Wochenende das Schützensilber.

Mönchengladbach. Die St. Hubertus Bruderschaft kommt in diesem Jahr aus dem Feiern gar nicht mehr raus. Zu Ehren des Kaiserhauses gibt es beim Schützenfest in Dahl „das volle Programm“, erklärt Tim Enger, Geschäftsführer der Bruderschaft. Alles ist ein bisschen größer und die 60 Aktiven treten noch häufiger an als sonst.

Ein dickes Lob gibt es auch von Bezirksvorsteher Reinhold Schiffers: „Die Schützen sind immer bereit, in Kindergärten oder bei den Kleingärtnern zu helfen, wenn es notwendig ist“, so der Dahlener Bürger. An alle, die sich besonders einsetzten, wurden Orden vergeben: Unter anderem erhielten Kaiser Kurt Kochen und Hermann Bollendonk das St. Sebastianus Ehrenkreuz.

Ein Geschenk an alle Dahlener war der Auftritt der Band Räuber am Sonntagabend im Festzelt. Den verdanken sie ihrem Kaiser Kurt Kochen, der nach 1996 und 2006 mit Ehefrau Marlene und unterstützt von der ganzen Familie zum dritten Mal regiert: „Ich bin hier geboren“, sagt die Majestät und zeigt auf die Häuser an der Brunnenstraße, in denen er einmal gewohnt hat.

Selbstverständlich haben seine sechs heimischen und die befreundeten Gruppen aus Ohler, Hermges, Speick, Westend und Lürrip für dieses besondere Festjahr Kaiserwetter bestellt. Bei strahlendem Sonnenschein marschieren die angetretenen Schützen am Kaiserhaus und den Ehrengästen vor dem Festzelt vorbei. „Im nächsten Jahr begehen wir unser 125-jähriges Jubiläum, dann wird noch größer gefeiert“, verspricht Tim Enger. Montag um 10 Uhr ist Vogelschuss, um 14 Uhr wird der Klompenball gefeiert.

Die Musik setzt ein und die Flaggen mit den Wappen der St. Michaelis-Bruderschaft 1860 Mönchengladbach-Hehn und den verschiedenen Schützengruppen Hanseneng flattern im Wind. Im Takt der rhythmischen Marschmusik ziehen die Schützen an der Kirche am Heiligenpesch und den am Straßenrand versammelten Zuschauern vorbei. „Traditionen sind gerade jetzt bei all der Hektik unserer Zeit besonders wichtig“, sagt Horst Thoren, Bezirksbundesmeister der Bruderschaft. „In ihnen finden wir Rückhalt“.

Im Anschluss an die Vorparade, die eine Art „Generalprobe“ für die folgende große Parade bildet, sorgt die Band „Time“ beim Großen Festball für Stimmung. Während seine Eltern im Zelt hinter der Kirche tanzten, amüsiert Leon (7) sich lieber mit Opa Heinz auf der Kirmes. „Tanzen ist was für Mädchen“, findet er und zupft an seiner Zuckerwatte.

Bevor die Kirmes dann am Dienstagabend mit dem Familienball ausklingt, wird es am Montagvormittag noch einmal spannend. Im Anschluss an eine weitere Parade an der Hehner Kirche wird durch den Vogelschuss der König des kommenden Jahres und damit der würdige Nachfolger des diesjährigen Würdenträgers Johannes Phlipsen ermittelt. „Die Fußball-Europameisterschaft und die Ermittlung des neuen Königs kommen sich also diesmal nicht in die Quere“, sagt Hans Peter Gerker lachend. Seine Frau Ute schmunzelt: „Freu dich nicht zu früh, vielleicht haben wir in diesem Jahr einen besonders zähen Vogel“, sagt sie.