Keine Chance für Modellschule?

Vorstoß: Die Hauptschule Kirschhecke will Gemeinschaftsschule werden. Der Antrag ist gestellt, Politik und Verwaltung äußern sich noch zurückhaltend.

Mönchengladbach. Die Hauptschule Kirschhecke in Odenkirchen will als erste in Gladbach Gemeinschaftsschule werden. Ziel ist es, im Schuljahr 2011/2012 in das neue Modell, das die rot-grüne Landesregierung eingebracht hat, überzugehen. "Unsere Schule ist dafür bestens aufgestellt. Wir haben die Räumlichkeiten und Kapazitäten und dafür ausgebildetes Lehrpersonal", begründet Schulleiter Jack Onkelbach den Vorstoß. Außerdem sieht er den Vorteil, dass Schüler und Eltern bei der Entscheidung für eine Schulform mehr Zeit hätten.

Die Voraussetzungen für die Umstellung bringe die Schule mit, ist sich Onkelbach sicher: Ein Konzept für individuelle Förderung, gemeinsamer Unterricht von behinderten und nicht behinderten Kindern, Elemente einer erweiterten Ganztagsschule wie die Mensa und weitere Faktoren.

"Wir haben in Gladbach eine gut aufgestellte, funktionierende Schullandschaft. Eine solche Schulform passt nicht in die Stadt", macht hingegen Schuldezernent Gert Fischer deutlich. Er betont außerdem die Auflage der Bezirksregierungen, die vorsieht, dass eine einzelne Schule sich für das Modellvorhaben des Landes nicht bewerben kann, sondern eine Kooperation mit anderen Schulen und Schulformen bereits vorhanden sein sollte.

"Genau diese Kooperation fehlt mir. Mir ist weder ein Partner bekannt, noch ob es tatsächlich Bedarf für diese Schulform gibt", sagt Ulrich Elsen (SPD), Vorsitzender des Schulausschusses. Eine Mehrheit im Rat für den Antrag der Schule sieht Elsen eher kritisch. Gerd Schaeben von den Grünen hingegen begrüßt die Idee: "Ich bin erfreut, wenn eine Schule neue Wege geht."

Zur Zeit wird die Angelegenheit noch geprüft. "Es wird sich zeigen, ob der Antrag überhaupt in den Rat kommt", sagt Elsen.

Die Entscheidung darüber muss im jeden Fall schnell fallen. Bis zum 31. Dezember muss die Bezirkregierung den Antrag ans Ministerium richten, so dass sich die Hauptschule bis Februar für das Projekt anmelden kann.

Rektor Onkelbach sieht die Gemeinschaftsschule als Chance. "Wir haben stabile Schülerzahlen, unserer Einrichtung geht es gut, deshalb sehen wir jetzt den Zeitpunkt, um uns neu zu positionieren." Dabei verweist er auch auf zukünftig abnehmende Schülerzahlen, nicht zuletzt an Hauptschulen.