Konjunkturbericht: Einzelhandel wird zum Sorgenkind
Während der Konjunkturbericht der IHK für die Region positiv ausfällt, hinkt Mönchengladbach hinterher. Vor allem Händler sind wenig zuversichtlich.
Mönchengladbach. „Die Wirtschaft in der Region ist gut ins neue Jahr gestartet.“ So fasst Udo Siepmann, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf, einen Konjunkturbericht zusammen, den die IHK der Landeshauptstadt gemeinsam mit den Kollegen vom mittleren Niederrhein erstellt hat.
Doch so positiv, wie es sich auf den ersten Blick darstellt, ist die Situation zumindest für Mönchengladbach nicht. Während in den beiden Kammerbezirken insgesamt 39 Prozent aller Betriebe ihre Geschäftslage zu Jahresbeginn als gut bezeichneten, waren es bei uns gerade einmal 30. Damit liegt der Prozentsatz zwar um sieben Prozentpunkte höher als noch im Vorjahr. Gleichzeitig stieg aber auch der Anteil der „schlecht“-Antworten von 13 auf 19 Prozent.
Die Erwartungen der Mönchengladbacher Betriebe für das Jahr 2014 sind verhalten optimistisch: 38 Prozent der befragten Unternehmen erwarten eine Verbesserung der Geschäfte. 18 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus. Das sah vor einem Jahr noch ganz anders aus: Damals waren die Erwartungen mehrheitlich negativ.
Konjunkturspitzenreiter sind mit einem Geschäftsklimaindex (berechnet aus aktueller Situation und Erwartungen) von 37 Punkten die Dienstleister, gefolgt vom produzierenden Gewerbe und den Großhändlern. Der Einzelhandel liegt auf einem sehr niedrigen Niveau von minus zwölf Punkten. Dies ist noch einmal eine Verschlechterung um zwei Punkte im Vergleich zu Jahresbeginn 2013. Rainer Növer, bei der IHK Mittlerer Niederrhein für die Bereiche Standort- und Wirtschaftspolitik zuständig, sieht eine mögliche Ursache darin, „dass die Innenstadt durch den Bau der Arcaden im Umbruch ist“. Wenn durch Baustellen Geschäfte schlecht erreichbar seien und die Aufenthaltsqualität sinke, wirke sich das auf Umsätze aus und dämpfe die Erwartungen.
Die Beschäftigung hat sich laut Bundesagentur für Arbeit von Juni 2012 bis Juni 2013 um 1107 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte erhöht. Insbesondere in der Logistik (plus 735 Beschäftigte) und im Gesundheitswesen (plus 483) ist ein Mitarbeiterzuwachs zu vermelden. Für 2014 wird kein spürbarer Beschäftigungsaufbau erwartet. 19 Prozent der Betriebe möchten ihre Mitarbeiterzahl erhöhen, 16 Prozent planen hingegen eine Reduzierung.