Kriminalstatistik: 68 Straftaten am Tag
Die Polizei hat es mit immer mehr Einbrüchen und Diebstählen aus Pkw zu tun.
Mönchengladbach. Im Durchschnitt werden in Mönchengladbach jeden Tag 68 Straftaten begangen — vom Ladendiebstahl bis zum Raubüberfall. Das hört sich dramatisch an, ist es aber nicht. „Mönchengladbach ist eine sichere Stadt“, sagt Polizeipräsident Hans-Hermann Tirre überzeugt. In der Tat braucht Mönchengladbach den Vergleich mit anderen Großstädten nicht zu scheuen: Im vergangenen Jahr war in nur sechs deutschen Großstädten die Sicherheitslage besser.
Allerdings gibt es große Unterschiede, was die Art der Straftaten angeht. Während die organisierten Taschendiebe inzwischen einen großen Bogen um Mönchengladbach machen, weil das Polizeikonzept greift und sie häufig erwischt werden, nehmen die Wohnungseinbrüche zu. 853 Mal versuchten Einbrecher 2011 in Häuser und Wohnungen einzudringen, das sind 65 Fälle mehr als im Jahr zuvor. In mehr als 60 Prozent der Fälle waren sie erfolgreich und konnten Wertgegenstände mitgehen lassen.
Kriminaldirektor Ulrich Flocken appelliert an die Bürger, vorzubeugen. Offen stehende Fenster oder ungesicherte Terrassentüren sind eine Einladung für Einbrecher. Der beste Schutz allerdings ist ein wachsamer Nachbar. „Jeder, der etwas Verdächtiges bemerkt, sollte sofort anrufen“, rät Flocken dringend. „Wir kommen immer.“
In diesem Jahr will die Polizei Wohnungseinbrüche intensiver bekämpfen. Aber auch jetzt haben die Beamten bereits Erfolge zu verzeichnen: So gelang es, eine Serie von mehr als 55 Geschäfts- und Wohnungseinbrüchen in Rheydt aufzuklären.
Geradezu dramatisch gestiegen — um 70 Prozent auf 2169 Fälle — ist die Zahl der Diebstähle aus Pkw. „Viele Pkw-Nutzer sind zu sorglos und lassen Navis oder andere Wertgegenstände im Auto“, erklärt Flocken. Schon der Abdruck eines Saugnapfes an der Scheibe führe dazu, dass die Täter ein Navigationsgerät im Auto vermuten.
Es gibt auch positive Entwicklungen: Die Zahl der Betrugsdelikte sank um 27 Prozent. Und auch bei den tatverdächtigen Kindern und Jugendlichen gehen die Zahlen zurück. Die Polizei führt das auf ihr Programm „Jugendliche Intensivtäter“ zurück, das Wirkung zeige.