Kühlen-Gelände: Nur die Fassade bleibt stehen

Auf dem alten Verlagsgelände Kühlen entsteht ein Bürogebäude. Interessenten gibt es bereits reichlich.

Foto: Jörg Knappe

Mönchengladbach. Der Einzug ist erst in mehr als einem Jahr geplant, aber schon jetzt interessieren sich mehrere Unternehmen für das neue Bürogebäude an der Neuhofstraße in Eicken, das in Anlehnung an den früheren Eigentümer den Namen der Verlegerfamilie tragen wird: „Quartier B. Kühlen“.

Foto: nn

Der Unternehmer Stefan Hamacher scheint mit seiner Idee, auf dem ehemaligen Gelände der Druckerei, das insgesamt rund 9000 Quadratmeter groß ist, 5000 Quadratmeter Bürofläche zu schaffen, einen Volltreffer gelandet zu haben. Bisher bekundeten ein Arzt, ein Notar, ein Steuerberater, ein Architekt und ein IT-Unternehmen Interesse, dort einzuziehen (voraussichtlich ab August 2015).

Die Hälfte der Fläche hat der umtriebige Manager Hamacher für sein Unternehmen Media Central reserviert. Das Unternehmen wächst ständig: Media Central ist in der Werbelogistik und Haushaltswerbung tätig und sorgt jedes Jahr für die Verteilung von sieben Milliarden Pros-pekten. Wegen der Enge am jetzigen Standort wird es für Hamacher und seine 140 Mitarbeiter höchste Zeit, ein neues „Zuhause“ zu finden.

Um alle Unternehmensteile unter einem Dach zusammenzuführen, machte er sich auf die Suche nach einer geeigneten Immobilie. Seine Liebe zur Stadt war es letztlich, die zur Entscheidung für das Kühlen-Gelände führte, das 13 Jahre lang nicht mehr genutzt worden war.

Potenzielle andere Investoren waren zurückgeschreckt, weil sie Altlasten im Boden befürchteten, die sich im Nachhinein aber nicht als sehr groß herausstellten. „Ich hatte ein wesentlich günstigeres Angebot auf der ,grünen Wiese’ in Neuss. Aber es war mir zuwider, meine Stadt zu verlassen“, begründet der 54-Jährige seine Entscheidung.

Im Gladbacher Architekten Holger Hartmann und dem auf Bausanierung und Denkmalschutz spezialisierten Erkelenzer Unternehmen Schleiff fand er Partner. Schleiff organisierte für Hamacher bereits den Umbau der alten Venner Schule zu Wohnungen und Gewerbeflächen und ließ in der Kirche Herz Jesu in Pesch Wohnungen entstehen.

Auf dem Kühlen-Gelände in Eicken bleibt die historische Fassade des Gebäudes erhalten. Diese wurde in drei Bauabschnitten saniert. Der vierte Bauabschnitt entsteht hinter dieser Fassade, wo die Büros in einem Neubau untergebracht werden, dessen Dächer begrünt werden. Die Büros entstehen auf drei Etagen und im zurückliegenden Staffelgeschoss. Die Mieter können zwischen 200 und 800 Quadratmeter großen Flächen wählen. Der Platz vor dem Haus soll parkähnlich gestaltet werden.

Ein Durchgang wird die Neuhofstraße fußläufig mit der Schwogenstraße verbinden. Von der Neuhofstraße erfolgt die Zufahrt in ein neue Tiefgarage, die 150 Plätze bieten soll, von denen bis zu 90 für die künftigen Mieter vorgesehen sind. Neben der Einfahrt zur Tiefgarage entsteht ein Gastronomiebereich mit Außenplätzen.