Künstlerin Zorka Wollny: Museum wird Theaterbühne
Künstlerin Zorka Wollny zeigt ihre Live-Performance „The Museum Theatre“.
Mönchengladbach. Was wird es diesmal sein? Das hallende Klappern von Absätzen auf dem Marmorboden des Museums Abteiberg Oder vielleicht doch die Körperhaltung der Menschen, die das Museum besuchen? Diese oder ähnliche Eindrücke hat die polnische Künstlerin Zorka Wollny bereits zu Aufführungen in Museen inspiriert — mit Erfolg: Ihre Arbeiten sind international anerkannt.
Schon seit längerem gilt die 31-Jährige als eine der viel versprechendsten Künstlerinnen Polens, seit einiger Zeit vertritt sie ihr Land auf internationaler Ebene. Wollny hat polnische Kunstpreise erhalten, und seit September vergangenen Jahres ist sie Atelier-Stipendiatin der Stadt an der Steinmetzstraße.
Ihr Aufenthalt wird von der Josef und Hilde Wilberz-Stiftung finanziert und vom städtischen Kulturbüro betreut. Für das Stipendium vorgeschlagen wurde die junge Frau vom Leiter des Museums in Lodz, Jaroslaw Suchan. Dieser Aufenthalt dauert in der Regel etwa sechs Monate. Wollnys wird allerdings unterbrochen, denn die Künstlerin hat bereits einen Lehrauftrag in Stettin erhalten.
Erwartet wird von den Stipendiaten, dass sie zum Abschluss ihres Aufenthalts ihre Arbeit präsentieren. Zorka Wollny entschied sich schon im Vorhinein zu einer Live-Performance, die den Titel „The Museum Theatre“ trägt.
Meist geht es ihr in ihren Werken um das ritualisierte Verhalten der Menschen in unterschiedlichen Situationen und an verschiedenen Orten. Sie erforscht die Grenzen privater, öffentlicher und institutioneller Räume. Sie beobachtet, wie das auf unsere Bewegung, Haltung und Sprache wirkt — und inszeniert das.
Zu sehen ist das Ergebnis heute und morgen im Museum Abteiberg. Was allerdings bei „The Museum Theatre“ genau geschehen wird, wissen außer ihr nur diejenigen, die darin als Akteure mitwirken werden. Menschen, die ihrem Aufruf gefolgt sind und Ende Januar einige Proben mit ihr absolviert haben.