Kurzfilm-Matinee „Die Besten“
Fünf ausgesuchte Kurzfilm-Beiträge wurden in der Musikschule gezeigt.
Mönchengladbach. Sicherlich gehört Doris von Restorffs beschwerliche und abenteuerliche Reise zu den letzten Kopfjägern in das wenig bekannte Nagaland zu den spektakulärsten Beiträgen der Mönchengladbacher Kurzfilm-Matinee. Mit ihrer Kamera ist die Amateurfilmerin aus Karlsruhe nach Indien an die Grenze zu Burma gereist und hat eindrucksvolle Bilder und Geschichten von diesen martialischen Kriegern mitgebracht.
In ihrem zwölf-minütigen Beitrag macht die Goldmedaillen-Preisträgerin des Bundesfilmfestivals in der Kategorie Reisefilm noch einmal eine aussterbende Tradition lebendig, indem sie die Symbole der Macht und die Riten des vergangenen Stammeslebens mit der Kamera verdichtet.
Diese Kraft der Bilder wirkt ebenso, wenn sich Harald Erdmann auf die weniger spektakuläre Reise zur Flusslandschaft seiner niedersächsischen Heimat begibt. Denn der Preisträger beim Bundesfestival „Tier und Naturfilm“ hat unendlich viel Geduld, Zeit, Präzision und vor allen Dingen Liebe zur Natur bewiesen, um die Erdkröte im Laub, die Biene auf der Blüte und den Steinkauz im Baum vor die Linse zu bekommen.
„Das Publikum in Mönchengladbach ist uns sehr gewogen. Wir werden Ihnen wieder hochkarätige Filme zeigen“, versprach Gerhard Comelli, Chef des Gladbacher Filmklubs „Objektiv“ und selbst erfolgreicher Filmer, den Zuschauern im fast bis auf den letzten Platz gefüllten Carl-Orff-Saal der städtischen Musikschule an der Lüpertzender Straße.
Die Film-Matinee „Die Besten“ fand am Sonntag mit fünf in unterschiedlichsten Kategorien prämierten Beiträgen zum zweiten Mal statt und knüpfte an das Mönchengladbacher Filmfestival „Fernweh“ an, das vor einigen Jahren ausgelaufen war.
„Wir haben in unserer Stadt eine lange und wichtige Festival-Tradition, die unterstützenswert ist“, betonte Oberbürgermeister Norbert Bude (SPD). Er ist Schirmherr des Kurzfilm-Events und Pate eines Reportage-Films von Bernd Schultze-Willebrand und Jurij Logutenok über den politischen Karikaturisten Walter Hanel.
Die beiden Amateurfilmer aus Bergisch-Gladbach bekamen für ihre einfühlsame Hommage an den „Chronisten der Bonner Republik“ selbst einen so prominenten Interviewpartner wie Hans-Dietrich Genscher vor die Kamera. Der Alt-Liberale war viele Jahre unter anderem Bundesaußenminister.