Lärm: Irritationen nach Horst-Festival

Veranstalter berichten von Beschwerden, nach denen das Festival am Freitag früher beendet werden sollte. Polizei und Ordnungsamt verneinen das.

Mönchengladbach. Rund 14 000 Besucher haben am Wochenende beim Horst- Festival drei Tage lang auf dem Platz der Republik gefeiert — friedlich und ohne große Zwischenfälle. Für die Veranstalter, den Verein Horst Musik- und Kulturförderung, ein Erfolg. Im Nachgang kommt es allerdings zu Irritationen. Dabei geht es, wie so oft bei Großveranstaltungen, um Lärm.

Laut den Veranstaltern habe es am ersten Festivaltag (vergangenen Freitag) Beschwerden von Anwohnern gegeben, weshalb die Polizei aktiv geworden sein soll. Das berichtet die Sprecherin des Vereins, Silke Müller. „Dabei hatten wir ein Agreement mit Ordnungsdezernent Hans-Jürgen Schnaß, bis circa 22.30 Uhr Musik laufen lassen und Bier ausschenken zu dürfen“, sagt Müller.

Dennoch soll nach 22 Uhr der Bierausschank von Beamten abgebrochen und laut Müller auf ein Ende der Veranstaltung gedrängt worden sein. Danach habe sich der Verein dazu entschlossen, am Samstag und Sonntag um 22.15 Uhr Schluss zu machen. „Wir haben uns an alle Absprachen gehalten“, sagt Müller. Dass die Musikanlage in diesem Jahr professioneller und deshalb lauter war, räumt die Sprecherin ein: „So konnten unsere Gäste überall auf dem Festivalgelände Musik hören. Vielen war es zuletzt zu leise.“ Mit einem mobilen Dezibelmesser hätten Helfer den Pegel kontrolliert.

Von einem vermeintlichen Abbruch und einem Zapf-Stopp wissen Polizei und Ordnungsamt nichts. „In den Einsatzberichten taucht in dieser Richtung nichts auf“, sagen Polizeisprecher Willy Theveßen und Stadtsprecher Dirk Rütten unisono.

Rütten bestätigte auf Nachfrage der WZ, dass es eine Absprache gegeben habe, „nicht den Stecker zu ziehen, wenn nach 22 Uhr die letzte Band noch eine Zugabe spielt“, sagt Rütten — obwohl nur eine Genehmigung bis 22 Uhr vorgelegen habe. Bei einer Beschwerde hätten die Beamten eingreifen müssen. Es habe aber keine gegeben.

Eine Woche vor dem Festival habe es ein Treffen mit Verein und Verwaltung gegeben. Dort ist laut Rütten vereinbart worden, nicht mehr in den Ablaufplan einzugreifen. „Demnächst werden wir uns wieder zusammensetzen und besprechen, was gut war und was verbessert werden kann“, sagt Rütten. So sollen Unstimmigkeiten schon im Vorfeld des nächsten Horst-Festivals vermieden werden.