Lebensmittel: Medaille für den Dönerspieß
Für langjährig gute Qualität erhält eine Gladbacher Fleischerei den Landesehrenpreis.
Mönchengladbach. Es ist eine gute Nachricht: Es gibt Fabrikanten, deren Döner sind nicht nur einwandfrei. Sie sind sogar ausgezeichnet. Dreimal hintereinander haben die Produkte von Polat Fleisch Gesellschaft mnH Dönerproduktiondas Qualitätssiegel der Deutschen Landwirtschaftgesellschaft (DLG) in Gold bekommen.
Dafür werden sie am Montag mit dem Landesehrenpreis des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW ausgezeichnet. Die Firma ist seit 13 Jahren in der Dönerproduktion, und seit 2005 auf dem Gelände an der Krefelder Straße 662 ansässig.
Die Kriterien der DLG sind streng: Ob die Verpackung geeignet ist, ob das Produkt schmeckt, wie es aussieht, wieviel Fett es enthält. Auch die Keimzahl wird gemessen - ein Zeichen für gesundheitliche Unbedenklichkeit.
Geprüft wird das alles von einer unabhängigen Kommission. Die Produkte sind anonymisiert, keiner der Prüfer weiß, woher das Fleisch stammt. "Wir nehmen schon seit 2001 an diesen Qualitätstests teil", sagt Prokurist Özgür Polat. "Die Kosten dafür tragen wir."
Wollen seine Mitarbeiter in den "weißen Bereich", in dem das größtenteils aus Deutschland stammende Hühner- Puten oder Rindfleisch verarbeitet wird, müssen sie sich komplett umziehen. Eine Schmutzschranke säubert die Schuhe bis in die letzte Ritze der Sohle, Hände müssen desinfiziert werden. Beim Arbeiten tragen sie Mützen und Mundschutz.
Sie lösen das Fleisch von den Knochen, sortieren Fett von mageren Fleischteilen. Sie schütten das Rindfleisch in einen Kutter, der Hackfleisch daraus macht. Hähnchenfleisch wird mariniert. Ein feiner Duft nach ausgesuchten Kräutern durchzieht den Raum, in dem das Hackfleisch gewürzt wird.
Das wird in einer Maschine zu Fladen geformt, die abwechselnd mit Fleischscheiben auf den Spieß gesteckt werden. Ein Mann bringt das Gebilde mit einem Messer zur üblichen Bombenform. Andere wickeln es straff in Folie, dann geht es in den Gefrierraum, wo es bei Minus 45 Grad in acht Stunden schockgefroren wird.
"Das meiste ist hier Handarbeit", sagt Polat. Das ist ihm und seinen beiden Brüdern, die das Unternehmen mit ihm gemeinsam führen wichtig. "Sonst hat ja niemand was davon", - und daher finden 120 Menschen hier Arbeit.
"Auch die Qualität lässt sich nur auf diesem Wege gewährleisten." Danach habe früher keiner gefragt. "Das war für teilweise ziemlich schwierig", sagt der 32-jährige, der seit seinem 14. Lebensjahr in der Firma mitarbeitet. Sie beliefert 20 Großhändler in ganz Europa und 350 bis 400 Dönerbuden direkt.
Dabei liegen in Nordrhein-Westfalen Schwerpunkte etwa im Raum Kleve, Gummersbach oder Aachen. "Dort, wo die Menschen durch die Fleisch-Skandale beeindruckt sind und nach der Qualität fragen, ernten wir jetzt die Früchte unserer Bemühungen."
In Mönchengladbach oder Krefeld hingegen liefern sich die Dönerbuden Preiskämpfe nach unten. "Das wollen wir nicht."