Letzte Landung in Neuwerk
Das Millionen-Projekt „Hugo Junkers“ soll am Flughafen errichtet werden.
Mönchengladbach. „Recht bald“ soll die Entscheidung fallen, wo der alte Flieger Junkers 52 (Tante JU) dauerhaft niedergeht. Geht es nach dem Willen des Vereins der Freunde historischer Luftfahrzeuge (63 Mitglieder), dann wird die Nostalgiemaschine samt Museum, Gastronomie und Eventhalle am Niers-Flughafen stehen. Hier ist schon länger nicht mehr viel los.
Uli Schückhaus, Geschäftsführer der städtischen Wirtschaftsförderung WFMG, die das Junkers-Projekt hinter den Kulissen vorantreibt, findet die Flughafen-Idee gut, wie er jetzt der WZ sagte.
Vereinsvorsitzender Bernd Huckenbeck erklärt gegenüber der WZ, dass der Flughafen für das Junkers-Projekt die eindeutig „bessere Option“ ist. Das habe man Verantwortlichen der Stadt längst deutlich gemacht.
Deutlich wird auch SPD-Fraktionschef Lothar Beine: „Wir halten an einem Standort in Rheydt fest, schließlich gehören Junkers und Rheydt zusammen.“ Man könne aber weder die Gladbacher Wirtschaftsförderer, die übrigens willkommenes Mitglied bei den Freunden alter Flieger sind, noch den Verein zu irgend etwas zwingen, wenngleich auch die Stadt bei dem Vorhaben mitzahlen werde.
Die WFMG und die Huckenbeck-Freunde hatten ihre Pläne unlängst publik gemacht: Ein gläserner Pavillon mit Museum soll die Leistungen des Rheydter Erfinders und Flugzeugpioniers Hugo Junkers würdigen. Glanzstück dabei: Die Tante JU mit etwa 30 Metern Spannweite.
Die wiederum, sagt Huckenbeck, wird 2012 aus dem Flugplan genommen — sie muss aufwändig repariert werden. Die dafür nötigen Ausgaben, rund eine halbe Million Euro, könnte der Verein nicht stemmen.
Nun hat die WFMG längst vom Land bzw. der EU die Zusage erhalten, dass es für „Junkers“ 3,1 Millionen Euro Zuschuss zu den annähernden Kosten von etwa vier Millionen Euro gibt. Auflage: Das Ganze muss in einem „authentischen Umfeld“ errichtet werden und den Tourismus fördern. Mit anderen Worten: Junkers-Museum und JU müssen einen Bezug zum Geburtsort bzw. zum Fliegen haben.
Folglich käme eine bereits gewünschte Adresse Nordpark (Jahrzehnte Standort vieler Militärs) nicht infrage. Wohl aber Rheydt — zum Beispiel der Marktplatz — und eben der Flughafen. Die „Vereinigung freischaffender Architekten“ (VfA) hatte den Vorschlag gemacht, die Junkers unter Glas auf dem Kino des Hauptbahnhofs zu platzieren. „Der Ausblick vom Dach, aus der alten Maschine, über Rheydt ist auf- und anregend“, schwärmte Architekt und SPD-Politikter Bernd Adelt damals.
Als weitere mögliche Plätze genannt wurden die Grünanlage neben dem Rheydter Theater oder der Hugo-Junkers-Park am Pahlkebad, das saniert wird.
OB Norbert Bude (SPD) hatte sich einen „offenen Dialog“ bei der Standortsuche gewünscht. Den hat es bislang nicht gegeben.