„Lieber Genosse: Mach es nicht“
Hardt-Venner Ortsverband fordert den OB auf: „Mach hier deine Arbeit.“
Mönchengladbach. Die Email ist freundlich im Ton, inhaltlich schon fast beschwörend: Mitglieder im SPD-Ortsverband Hardt-Venn appellieren an OB Norbert Bude (SPD), in Gladbach seinen Job zu machen und Wechselabsichten als möglicher Minister einer von Hannelore Kraft (SPD) geführten Regierung fallen zu lassen.
Vorsitzender Stefan Heimes bestätigte den Internet-Brief an Bude mit der Anrede "Lieber Genosse Norbert...". Er, Heimes, werde sich aber zu dem Inhalt nicht öffentlich äußern. Das sei in der Mitgliederversammlung am Dienstagabend so besprochen worden. "Und diese Interna plaudere ich nicht aus."
Tatsache ist: Auch die Hardt-Venner sind verstimmt, weil Bude immer noch die Absicht hat, nach Düsseldorf zu gehen. Obwohl seine Chancen immer kleiner werden. Mehr noch: Budes Taktiererei schade ihm, vor allem der Gladbacher SPD, die im vergangenen August ein eindrucksvolles Wahlergebnis erzielt habe. Jetzt könnten Bude wie die Ampel-Mehrheit "Politik gestalten, auch wenn das wegen der fehlenden Finanzen mehr als schwierig ist". Offenbar sei Bude nicht mehr daran interessiert, diese gestalterische Aufgabe wahrzunehmen. Die WZ bemühte sich vergebens um einen O-Ton Budes.
