Macher & Märkte: Zwei Millionen Euro fürs Kabelwerk

Auch AFL hatte unter der Krise zu leiden. Aber jetzt wird investiert.

Mönchengladbach. Im Sommer dieses Jahres soll in der Glasfaserkabel-Produktion der AFL Telecommunications GmbH an der Bonnenbroicher Straße neu gebaut und modernisiert werden.

Zwei Millionen Euro sollen unter anderem in einen neuen Drahtzug für aluminiumbeschichtete Stahldrähte investiert werden. Außerdem soll die Messtechnik erneuert werden und die Stahlröhrchenfertigung modernisiert.

Diese Röhrchen werden beispielsweise in die spannungsführenden Leitungen für Strommasten eingearbeitet und darin Glasfasern eingelegt. Einerseits schützen Kabel von AFL die stromführenden Leitungen vor Kurzschlüssen oder Blitzen. Gleichzeitig ermöglichen sie eine schnelle Datenübertragung.

120 Mitarbeiter - darunter zwei Azubis - fertigen auf dem ehemaligen Gelände der Kabelwerke Rheydt AFL-Produkte. 9000 bis 11000 Kilometer Kabel entstehen in Mönchengladbach im Jahr. Von Geneicken aus wird der Markt in Europa, Afrika und dem Nahen Osten bedient.

Die Wirtschaftskrise sei nicht an AFL vorbei gegangen, sagt Werksleiter Markus Philipp (47), der 2001 seine Arbeit an der Bonnenbroicher Straße begann. "Die Auftragslage war zum Ende 2009 deutlich zurückgegangen. Damals haben wir Kurzarbeit angemeldet." Seit Beginn des Jahres seien die Aufträge aber wieder "auskömmlich - nicht wie in den Jahren davor, aber es hat sich wieder stabilisiert".

Für AFL arbeiten die Mitarbeiter zwar erst seit einem Jahr, in der Produktionsstätte kennen sich die meisten allerdings schon viele Jahre aus. Was einmal die Glasfaserkabel-Produktion der Kabelwerke Rheydt war, dann der französischen Firma Alcatel und dem niederländischen Konzern Draka gehörte, ist heute in der Hand des amerikanischen Unternehmens AFL, das weltweit rund 3800 Mitarbeiter beschäftigt und zum Beispiel auch Hochspannungs-Armaturen und Messgeräte vertreibt.

AFL wiederum gehört dem japanischen Eigentümer Fujikura, der weltweit mit 50000 Mitarbeitern einen Umsatz von 4,6 Milliarden Euro erwirtschaftet.