Projekt: Multi-kulti an der Laube

Acht Familien aus aller Welt teilen sich den ersten interkulturellen Garten. Dort wachsen roter Spinat und Bittermelonen.

Mönchengladbach. Atique Sayeed kommt jeden Tag zum Gießen. Die Pflanzen, die in seiner Heimat Bangladesch gedeihen, brauchen jetzt im deutschen Sommer viel Wasser: roter Spinat, Bittermelonen und Flaschenkürbisse wachsen auf seiner Parzelle. Den Samen hat sich Sayeed von seiner Schwester aus Bangladesch schicken lassen und im ersten interkulturellen Garten Mönchengladbachs ausgesät.

Sayeed und seine Frau Martina nehmen gemeinsam mit sieben anderen Familien an einem Gemeinschaftsprojekt des BUND und der Familienbildungsstätte teil: dem Allerweltsgarten in der Kleingartenanlage Alsbroich.

In den Integrations- und Sprachkursen in der Stadt wurde für das Projekt geworben. Ziel der Aktion: Deutsche und Migranten arbeiten zusammen, lernen sich besser kennen, ernten und genießen gemeinsam die Früchte ihrer Arbeit. Im April fanden sich die Interessenten aus Algerien, Marokko, Bangladesch, Kuba, Spanien, Polen, den Niederlanden und Deutschland zusammen und gingen ans erste Projekt: die Entkrautung des seit drei Jahren ungenutzten Gartens und den Aufbau eines Gartenhäuschen.

"Wir haben mit fünf bis sechs Leuten an einem Tag das Haus aufgebaut", erzählt Martina Sayeed. "Das hat besonders gut geklappt, weil einer der Teilnehmer in Polen Bauleiter war."

Der interkulturelle Garten trägt in jeder Hinsicht erste Früchte: Salat und Spinat können schon geerntet werden, aber auch Freundschaften wurden geschlossen. "Wir freuen uns gemeinsam, wenn der Salat bei einem von uns gut wächst", sagt Martina Sayeed lachend. Auch in die Gemeinschaft der Kleingärtner wurde die Gruppe schnell aufgenommen: das belegen Gespräche über den Gartenzaun und ein geschenkter Wassertank.