Manche Dinge gibt’s nur beim Claus-Markt
160 Anbieter präsentierten bei der zehnten Auflage wieder viele urige und witzige Artikel.
Wäre Claus im Rentierschlitten mit „Jingle Bells“ vorgefahren, hätte ihm der SMS-Businesspark an der Blumenberger Straße die perfekte Szenerie geboten. Zur zehnten Auflage des Wintermarkts der schönen Dinge mischte das Motto „Claus — straight outta space“ jedoch eine futuristische Note in das facettenreiche Angebot. Ankommende Besucher passierten als erstes eine selbstgebastelte Rakete, ehe sie in eine Welt tanzender Lichter eintraten. In dieses quirlige Fluidum war der kulinarische Bereich eingebunden, so dass keiner hungrig die Entdeckungsreise beginnen musste.
160 Anbieter garantierten eine große Auswahl an Mode, Dekoration, Schmuck, Nützlichem oder einfach nur liebenswerten Dingen, vielfach selbst gemacht und pfiffig upgecycelt. Bei „Lakritzel“ gab es Lakritzlikör, dunkel wie Tinte, bei Marita Drees ausgefallene Deko-Objekte aus handgedrehtem Zeitungsgarn und bei der Eickenerin Eva Brachten handgemachte Mode für Kinder und Frauen. Daniela Bode war mit ihrem „Truck à Porter“ vorgefahren und bot im umgewandelten kleinen Lastwagen Mode an —inklusive Umkleidekabine zum Anprobieren.
Verlockende Wärme am kalten Tag versprach bei Gazur die Auslage der Schals mit dem Band. Die sind dekorativ, lässig und ersparen in der gerafften Form den Kampf mit dem perfekten Sitz am Hals. „Wir verarbeiten für die limitierte Kollektion die ungenutzten Reste von Couchstoffen. Das Lederband ist der letzte Upcycling-Schritt einer Verwertungskette“, sagte Shaher Waks, die das kleine Berliner Label beim ClausMarkt vertrat. Schräg gegenüber bot Lieblingsbuchmacher Michael Beyer-Rother aus Osnabrück individuell gestaltete Ordner, Tagebücher und Schlüsselanhänger, gearbeitet aus Covern von Kinderbüchern, an. „Mir gefällt das Ambiente, die Fressmeile beim Eingang ist toll“, lobte er die Ideengeberinnen und Organisatorinnen Myriam Topel und Nicole Schlürensauer.
Im größtmöglichen Kontrast war gegenüber handgefertigten Feuertonnen die kleine bunte Zauberwelt an Schmuck und ausgefallenen Hütchen von „Kleinkariert“ ausgebreitet. Kuchen-Designerin Karine Carvalho hatte passend zum diesjährigen Motto ihre Süßigkeiten-Bar „Die Zuckerdose“ um eine Kuchenkreation mit kreisender Rakete ergänzt, während Mini-Astronauten auf kleinen Cupcakes für den Flug gewappnet schienen. Süße Verführung pur bot ebenso die Ehren Bonbonmanufaktur. „Wir stellen die Bonbons traditionell mit Maschinen von 1949 her. Da steckt sehr viel handwerkliche Arbeit drin“, sagte Melissa Strecker, die wie Inhaber Valentin Wessels eine wallende rote Kochmütze trug. Die passionierte Bonbonköchin hat wie ihre Mitstreiter ein Faible für ungewöhnliche Pralinenkreationen, wie zum Beispiel für Schokoschurken — kleine Köstlichkeiten aus Mönchengladbach.