Maschinenpistolen gehören zur Adventszeit
Auch in diesem Jahr wird die Polizei auf den Weihnachtsmärkten in Mönchengladbach und Rheydt wieder erhöhte Präsenz zeigen.
Nach dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin verstärkte die Polizei im vergangenen Jahr ihre Präsenz auch in Mönchengladbach. Wie Wolfgang Röthgens, Leiter der Pressestelle der Polizei in Mönchengladbach, gestern mitteilte, werde man auch in diesem Advent die Maßnahmen deutlich erhöhen. „Wir werden mehr Streifen auf die Märkte schicken — sowohl in Uniform als auch in zivil. Die Kollegen werden Maschinenpistolen tragen“, erklärte er gestern.
Das ist nicht neu. Auch im vergangenen Jahr trugen die Beamten Maschinenpistolen. „Es gibt eine generelle Bedrohungslage in Deutschland. Der passen wir uns an“, sagt Wolfgang Röthgens. Die Stadt habe man hinsichtlich baulicher Maßnahmen zum Thema Sicherheit beraten. Dazu gehören etwa die Betonsperren am Weihnachtsdorf und die Wassertanks am Rheydter Weihnachtsmarkt. Auf dem Alten Markt werde die Videoüberwachung verlängert und auf die Öffnungszeiten des Weihnachtsdorfes ausgedehnt.
Um Taschen- und Ladendieben schneller habhaft werden zu können, arbeite man mit Kaufhausdetektiven zusammen. „Die Busse der NEW dienen zudem als fahrende Notrufsäulen. Man kann die Busfahrer jederzeit ansprechen und um Hilfe bitten. Sie informieren dann die Polizei“, sagt Röthgens. Schnelles Alarmieren sei angebracht, um Täter zügig fassen zu können, bevor sie möglicherweise über die Bahnhöfe verschwinden. Im Dezember werde zudem die mobile Wache verstärkt an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet im Einsatz sein. Am verkaufsoffenen Sonntag am 10. Dezember wird es in Rheydt in der Galerie am Marienplatz Informationen der Polizei zu den Themen Einbruchsschutz und Taschendiebstahl geben. Auch der kommunale Ordnungsdienst wird in der Weihnachtszeit verstärkt in den Innenstädten unterwegs sein.
Neu auf den beiden Weihnachtsmärkten in Mönchengladbach und dem in Rheydt ist in diesem Jahr das kostenlose WLAN. Der Handelsverband Nordrhein-Westfalen und die Wirtschaftsförderung werden in dieser Zeit zusammen mit der NEW und der Deutschen Glasfaser mehrere Varianten testen. „Wir nutzen die Weihnachtsmärkte als Pilotprojekt“, sagt Breitbandkoordinator Benjamin Schmidt. An der Hindenburgstraße und auf dem Rheydter Weihnachtsmarkt sind LTE-Leitungen eingerichtet, im Weihnachtsdorf stellt das Graefen+König seine Leitung zur Verfügung.
„Unser Ziel ist es, dauerhaft freies WLAN in den Innenstädten anbieten zu können“, sagt Jan Kaiser, Geschäftsführer des Handelsverbands in Mönchengladbach. Er rechnet zudem damit, dass das Weihnachtsgeschäft den Händlern eine Umsatzsteigerung von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr bescheren wird. Der Verband rechnet mit einer Prokopfausgabe von 466 Euro für Weihnachtsgeschenke. Am beliebtesten seien dabei Gutscheine für Drogerieartikel und Veranstaltungen. Die NEW wird an den Adventssamstagen an der Marktstraße und der Hindenburgstraße wieder Gepäckbusse aufstellen.
„Wir haben den Händlern empfohlen, in der Adventszeit von 10 bis 20 Uhr zu öffnen. Alle großen Händler machen mit“, sagt Eduard Felzen vom Mönchengladbacher Citymanagement. Das Minto wird vom 21. bis 23. Dezember sogar bis 22 Uhr öffnen. Das Rheydter Citymanagement freut sich, dass die Weihnachtsbeleuchtung in der Rheydter City erweitert werden konnte. Die Händler der Hauptstraße haben sich zusammengetan und sorgen mit zahlreichen Weihnachtsbäumen für eine schöne Dekoration. Die Marketinggesellschaft MGMG bewirbt die Mönchengladbacher Weihnachtsmärkte im Umland der Stadt und im Internet. Zudem werden die Briefe der Stadtverwaltung in der Adventszeit mit einem Stempel auf dem Umschlag für die Stadt werben.