Mehr Geld durch Hundezählen
Steuer: Ab 14. Januar wird an jeder Haustür nachgefragt, ob sich dahinter ein Vierbeiner verbirgt. Das bringt der Stadt Mehreinnahmen.
Mönchengladbach. 100 000 Euro soll die Hundebestandsaufnahme jährlich bringen. Davon geht Dirk Schmitz, Leiter des Fachbereichs Steuern und Grundbesitzabgaben, aus. Deshalb hat die Stadt die Dürener Firma Springer Kommunale Dienste damit beauftragt, ab 14. Januar an jeder Haustür in Mönchengladbach zu klingeln und nachzufragen, ob Hunde gehalten werden. „Die Auskunft ist freiwillig“, betont Gaby Kulartz, Projektleiterin bei der Firma. „Aber der Hund ist als Erster an der Tür“, sagt sie schmunzelnd über den zu erwartenden Wahrheitsgehalt der Bestandsaufnahmen.
700-mal hat sie die in den vergangenen 15 Jahren durchgeführt, in Mönchengladbach zuletzt im Jahr 2001. Damals erfolgten 2000 Neuanmeldungen. Diesmal rechnet man mit 1000.
Das Ergebnis der Befragung geht an die Verwaltung und die vergleicht es dann zunächst mit den Listen der aktuellen Hundesteuerzahler, die momentan 13 000 Hunde umfasst. Wurde der Vierbeiner bislang nicht angemeldet, bekommt der Halter von Amts wegen eine Aufforderung zur Anmeldung seines Hausgenossen. „Wenn er dieser umgehend nachkommt, ist die Sache für uns erledigt“, sagt Dirk Meyer, der zuständige Abteilungsleiter bei der Stadt. Dann wird kein Bußgeld für die Ordnungswidrigkeit erhoben, die Stadt geht nicht von Steuerhinterziehung aus. Geht sie allerdings von einem Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit aus, besteht die Möglichkeit, die Hundesteuer rückwirkend zu erheben.
Mit 650 Neuanmeldungen rechnet Gaby Kulartz nach der Berichterstattung über die Maßnahme in den Medien. „Schon bei der Ankündigung im November gab es 200 bis 300 Neuanmeldungen mehr als üblich“, sagt Schmitz. „1300 weitere Anmeldungen werden voraussichtlich im Zuge der Aktion erfolgen“, sagt Kulartz. Man könne davon ausgehen, dass zehn Prozent der Hunde nicht gemeldet wären. „Das wären fast 2000“, rechnet Schmitz vor, „mit 1000 wären wir schon zufrieden.“ Die Firma bekommt ein Erfolgshonorar. Ungefähr in der Höhe dessen, was in einem Jahr an Mehreinnahmen hereinkommt.