Millionen-Kredit für die Arcaden
Konsortium stellt 144,5 Millionen zur Verfügung. Der Abrissplan steht. Die Ersatz-Halle öffnet im Oktober.
Mönchengladbach. Mfi bereitet sich auf eine der größten Abbruch-Aktionen in der jüngeren Stadtgeschichte vor. „Ab August wollen wir damit beginnen“, sagte gestern Carsten Faust. Der Manager koordiniert das Millionen-Projekt Shopping-Center an der Hindenburgstraße der Essener Projektgesellschaft Mfi. Doch vor dem Baubeginn für die „Arcaden“ im Frühjahr 2013 fallen mindestens vier unterschiedlich große Gebäude-Komplexe.
Als Erstes soll der Lichthof, eine der ersten überdachten Ladenpassage Deutschlands, verschwinden. Der Abrissbirne weichen auch das Tegelaers-Haus, das Iduna-Haus, die Theatergalerie und das alte Stadttheater. Laut Faust hat Investor Mfi bei der Stadt u.a. den Abbruchantrag gestellt. Eine Genehmigung steht noch aus. Vor der eigentlichen Beseitigung werden die Gebäudekomplexe entkernt, Materialen wie Eisenträger für eine andere Verwendung aussortiert.
Bis Frühjahr/März soll die Fläche von rund 14 000 Quadratmeter frei geräumt und die Baugrube ausgehoben sein, kalkuliert man bei Mfi. Dann sind mehr als 142 000 Kubikmeter Bauschutt weggeschafft worden — von rund 10 000 Sattelzügen. Faust weiß, dass die Belästigung Anrainer nicht erfreut. Man sei sehr bemüht, die Belastungen in Grenzen zu halten. Faust: „Die Laster werden nicht durch die Fußgängerzone rollen.“ Die exakte Route — wahrscheinlich über die Viersener Straße — stehe nicht fest.
Vor allem für die in der Theatergalerie verbliebenen Geschäfte bauen die Essener derzeit eine Interimshalle. Das „Kaufhaus“ hat zwei Geschosse und gut 1000 Quadratmeter Fläche. Die 27 mal 42 Meter große Halle — sie ragt in die für Verkehrsteilnehmer von vier auf zwei Spuren schmaler gewordene Stepgesstraße — werde Anfang Oktober öffnen.
Mfi gibt für das Provisorium zwei Millionen Euro aus. Letztlich soll die Stepgesstraße komplett für Autos gesperrt werden, die WZ berichtete.
BayernLB und Deutsche Hypo (Unternehmen der NordLB) finanzieren mit 144,5 Millionen Euro das neue Center. Das gaben beide Banken am Donnerstag bekannt. Das Geld werde im Rahmen eines Clubdeals zur Verfügung gestellt. Dahinter verbirgt sich der Zusammenschluss von Geldhäusern zu einem Konsortium.
Bevor die Scheiben klirren, nutzt der Gladbacher Kunstverein „Mischpoke“ den leeren Lichthof für Ausstellungen, Videoprojektionen usw. Stefan Sturm sagt dazu: „Die Werke von 33 Künstlern sind in 22 Ladenlokalen zu sehen.“ Nicht ohne Reiz ist die Mitternachtsführung mit Künstler Heiko Räpple am 23. Juni. Die Ausstellung wird am 16. Juni eröffnet — sie endet, wenn die Bagger rollen. Mehr zur Ausstellung unter Tel. MG 2931386/467454.
Mit einer Webcam will Mfi über die Baustelle Hindenburgstraße informieren: www.moenchengladbach-arcaden.de