Mit Schnäppchen Gutes tun

Vor 30 Jahren wurde der erste Hephata-Shop eröffnet. Heute kümmert sich die Stiftung in NRW um 2600 Behinderte.

Mönchengladbach. Ein Schnäppchen machen und gleichzeitig Gutes tun — das ist nicht nur in der Adventszeit eine tolle Kombination. Möglich ist das in Gladbach in den sogenannten „Hep-Shops“. In diesem Jahr feiern die Gebrauchtwarenmärkte der Evangelischen Stiftung Hephata ihr 30-jähriges Bestehen. Das Jubiläum wurde jetzt in einer Feierstunde gewürdigt.

Ein Mann der „ersten Stunde“ ist Ralf Horst, der heute Geschäftsleiter aller Hephata-Integrationsunternehmen ist. Er erinnerte an die Anfänge in den 80er Jahren, als es wegen der wirtschaftlichen Rezession viele Arbeitslose gab. „Wir wollten damals nicht unser Leid klagen, sondern selbst aktiv werden. Das Konzept der ,Hep-Shops’ ist bis heute nahezu unverändert geblieben“, sagt er.

Hephata-Vorstand Christian Dopheide nannte Hephata ein „prägendes Merkmal“ der Stadt, weil der Name überall ein Begriff sei. Die Stiftung kümmert sich an 34 Orten in NRW um mehr als 2600 Menschen mit Behinderung, die auf dem normalen Arbeitsmarkt keine Chance haben. Sie werden nicht nur beschäftigt, sondern auch für das Berufsleben weiterqualifiziert. Dabei helfen sollen verschiedene Bildungs-, Beratungs- und Wohnangebote. Finanziert werden die Angebote mit dem Erlös aus dem Verkauf von gut erhaltenen Gebrauchtwaren in den Shops. Die meisten sind Spenden von Bürgern. In Gladbach gibt es drei Filialen der „Hep-Shops“. Die größte befindet sich an der Rheydter Straße. Dort gibt es auf mehr als 1000 Quadratmetern fast alles — angefangen bei Haushaltswaren über Möbel bis hin zu Spielzeug, Schmuck und Schallplatten. 90 Prozent dieser Waren sind gebraucht. Die zehn Prozent Neuwaren stammen von Firmen aus der Region.

In der Filiale an der Odenkirchener Straße finden die Käufer Möbel, Trödel und Bekleidung. Das ist auch das Angebot im Shop an der Albertusstraße. Dort wurde 1983 der erste Laden eröffnet. Heute ist er — wie die anderen Shops — ein anerkannter Ausbildungsbetrieb.

Die vierte Filiale mit dem Namen „Noah-Shop“ befindet sich in Neuss. Insgesamt werden 29 Mitarbeiter mit und ohne Behinderung beschäftigt.