Mobile Einheit der Bundespolizei siedelt sich in Gladbach an
Die 70 Eisatzkräfte sollen die offene Westgrenze vor illegaler Migration und kriminellem Grenzverkehr sichern.
Die Bundespolizei in der Region soll personell verstärkt werden. Wie Günter Krings (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesinnenministeriums, erklärte, soll zur besseren Überwachung der offenen Westgrenze nicht nur die Bundespolizeiinspektion Aachen mehr Kollegen bekommen. Es sei auch eine neue mobile Kontroll- und Überwachungseinheit mit 70 Kräften geplant. Und die soll in Mönchengladbach angesiedelt werden.
Der CDU-Abgeordnete hat schon Gespräche mit der Stadt geführt: „Wir müssen jetzt eine passende Liegenschaft für die Unterbringung der Bundespolizisten finden.“ Die motorisierte Bundespolizeieinheit soll einerseits die Inspektionen Aachen und Kleve bei Kontrollen entlang der Grenze unterstützen. Sie soll aber auch im Hinterland fahnden.
Die Gewerkschaft der Bundespolizei hatte schon vor Monaten Alarm geschlagen. Wegen massiven Personalmangels könne die Grenze im Westen kaum noch gesichert, illegale Migration und krimineller Grenzverkehr kaum bekämpft werden. Krings: „Die neuen Bundespolizisten sollen aber nicht ständig an der Grenze patrouillieren. Ihr Einsatz dort ist eher temporär. Sie sollen auch für die strategische Fahndung eingesetzt werden.“ Der CDU-Abgeordnete setzte sich wegen der Grenznähe, aber auch wegen der vielen Autobahnanbindungen für Mönchengladbach als Wunsch-Standort für die mobile Kontroll- und Überwachungseinheit ein.
Auf Mönchengladbacher Stadtgebiet wurden in den vergangenen Monaten viele Drogenkuriere erwischt, die mit Kokain aus den Niederlanden kamen. Alleine im Monat April fand die Bundespolizei in Fahrzeugen Kokain im Wert von rund 1,4 Millionen Euro. Die A 61 gilt als wahre Schmugglerroute.
Und die vielen Festnahmen waren nicht auf Sonderkontrollen zurückzuführen. „Das ist alles Beifang bei unserer normalen Arbeit“, hatte ein Sprecher der Bundespolizei erklärt. Mit mehr Personal könnten mehr Schwerpunktkontrollen ermöglicht werden. „Und mehr Kontrollen, heißt auch mehr Fahndungserfolge“, sagt Günter Krings.
Und noch ein Vorteil hätte es, wenn Mönchengladbach mehr Bundespolizisten bekäme. „Der Besetzungsgrad der Wache im Mönchengladbacher Hauptbahnhof ist derzeit eher schlecht“, sagt der Staatssekretär. Das ist in der Tat der Fall. Wenn es im Mönchengladbacher Hauptbahnhof nachts zu einer brenzligen Situation kommt, dann kann es sein, dass von der Bundespolizei keiner da ist und die Landespolizei einspringen muss. Denn die Bahnhofswache ist nicht immer besetzt. Zum Beispiel, wenn die Mönchengladbacher Kollegen zu Einsätzen an anderen Bahnhöfen oder auch am Düsseldorfer Flughafen abberufen werden.
Im Mönchengladbacher Hauptbahnhof würde die neue Einheit aber sicherlich nicht unterkommen. Dazu wäre die Wache zu klein. Gesucht werden laut Krings Räumlichkeiten mit Büros und ausreichenden Fahrzeugstellflächen. Bis die neuen Polizisten ihren Dienst aufnehmen, wird es aber noch etwas dauern. Im kommenden Jahr dürfe man damit rechnen, sagt der CDU-Abgeordnete. Dann würden die ersten Bundespolizisten aus der Ausbildung kommen.