Ausbau in Mönchengladbach Kita-Plätze: Mangel wird geringer
Mönchengladbach. · Die Stadt baut in den kommenden Monaten die Betreuungsplätze für Kinder massiv aus.
Es gibt zu wenig Kindergartenplätze in Mönchengladbach, keine Frage. Aber der Ausbau an Betreuungsmöglichkeiten hat im abgelaufenen Kindergartenjahr deutlich Fahrt aufgenommen. Wie die Stadt am Dienstag mitteilte, gibt es in Mönchengladbach derzeit 6819 Betreuungsplätze für Kinder zwischen drei und sechs Jahren, das entspricht einer Versorgungsquote von 88,2 Prozent zum Start des Kindergartenjahres am 1. August. Für die 6420 Kinder unter drei Jahren gibt es 2483 Betreuungsplätze, davon 1930 in Kitas, 310 in der privaten Tagespflege und 243 in den Lena-Gruppen. Damit wird eine Versorgungsquote von 38,7 Prozent erreicht.
„Seit 2017 arbeiten wir hart am Ausbau der Betreuungsmöglichkeiten“, sagte Sozialdezernentin Dörte Schall bei der Vorstellung des Kita-Ausbaus. „Und wir sind auf einem guten Weg.“ Fachbereichsleiter Klaus Röttgen gab zu: „Wir wissen, dass dies noch nicht dem Wunsch und dem Ergebnis der Elternbefragung entspricht. Deshalb bitten wir um Geduld und sind mit jedem Elternteil in Kontakt, um eine Lösung zu finden.“
Der Rat der Stadt hatte 2017 beschlossen, dass im Verlauf des Kindergartenjahres 2019/20 eine Quote für U 3-Kinder von 43,4 Prozent und bei den Drei- bis Sechsjährigen eine Quote von 95,3 Prozent erreicht werden müsse. Da in der Stadt zahlreiche Neubauten laufen, soll dies auch annähernd erreicht werden, wie der Leiter des Kita-Ausbaus, Volker Schaffrath, aufzeigte.
Rathaus will bis Ende des Jahres Elternwünsche ermitteln
Insgesamt sollen bis zum kommenden Sommer weitere 1711 neue Betreuungsplätze entstehen oder sind in den vergangenen Wochen bereits in Betrieb genommen worden. „Jeden Monat gehen neue Kitas oder Kita-Erweiterungen in Betrieb“, sagte Schaffrath. Dadurch werde zum Ende des Kindergartenjahres eine Versorgung von 44,7 Prozent der Unter-Dreijährigen erreicht, und bei den Über-Dreijährigen eine Quote von 94,9 Prozent. „Mit der Quote sind wir im Vergleich mit anderen Großstädten auf einem guten Level“, sagte Schall.
Allein bis Jahresende werden nach Berechnungen der Stadt insgesamt weitere 470 Plätze in Betrieb genommen. Dazu werden die neu gebaute Kita Klusenstraße (Wurzelzwerge), die Umbauten an der Bettrather Straße (Mumm) und an der Ferdinand-Strahl-Straße (städtisch) und die Modulbauten an der Peter-Krall-Straße (Mumm und Via Nobis), Voigtshofer Allee (Wurzelzwerge), An der Holter Heide (Via Nobis) und am Südwall (Rappelkiste) in Betrieb genommen.
Im Januar 2020 werden vier weitere Kitas in Rheydt-Mitte, Stadtmitte und Neuwerk fertig, im Februar zwei in Rheydt-Mitte und Odenkirchen. Im April nimmt eine Einrichtung in Stadtmitte ihren Betrieb auf, im Mai 2020 dann zwei weitere in Windberg, im Juni eine in Rheindahlen. Und im Juli 2020 sind neun Neu- und Umbauten in Rheindahlen, Rheydt-Mitte, Rheydt-West, Stadtmitte, Odenkirchen, Neuwerk und Giesenkirchen fertig. Stetiger Ausbau bedeutet auch für die Träger hohe Anforderungen. Sie müssen einen Teil der Kosten tragen, Personal finden, und die Kosten über Beiträge wieder erwirtschaften. Es melden sich aber auch immer wieder neue Träger wie kürzlich einer aus Stuttgart, der vom Jugendamt geprüft – und für gut befunden wurde. „Wir sind mit den Wohlfahrtsverbänden zu allen Maßnahmen im Austausch. Wir sind froh, dass die Träger ihre sozialpolitische Verantwortung sehen und mitgehen“, sagte Klaus Röttgen.
Damit ist aber noch nicht gesagt, wie sich der Bedarf an Kita-Plätzen in den kommenden Jahren verändern wird. Was die Eltern sich wünschen, das will das Rathaus bis Jahresende in einer neuen Elternbefragung ermitteln. Die Ergebnisse daraus sollen im Frühjahr vorliegen. Das Quorum aus der letzten Befragung der Eltern durch die Hochschule Niederrhein soll zum Ende des Kindergartenjahres erreicht sein. „Aber die Nachfrage wird nicht weniger“, sagte Klaus Röttgen.