Land NRW gibt Geld Sportvereine erhalten Zugriff auf Fördergeld

Mönchengladbach. · 3,5 Millionen Euro vom Land gehen nicht an die Stadt, sondern direkt an die Interessenten.

Die Fördermittel sollen in Barrierefreiheit und Sport-Infrastruktur wie Umkleiden gesteckt werden.

Foto: Miserius, Uwe (mise)/Miserius, Uwe (umi)

Einige Zehntausend Euro für eine Renovierung der Umkleideräume oder einen barrierefreien Zugang zur Anlage – für solche und eine Reihe andere Investitionen in ihre Sportanlage sollen Vereine Geld vom Land erhalten. Schon bald, möglichst unbürokratisch und auf einem Weg, den Frank Boss (CDU), Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Mönchengladbacher Sportausschusses, „spannend“ nennt. Denn das Land schüttet sein Füllhorn diesmal nicht an die Stadt aus. Klubs, die davon profitieren wollen, sollen ihre Wünsche dem Stadtsportbund melden, der sie sichtet und auf eine nach Priorität sortierte Liste setzt. Im Zweifel entscheidet zwar das Land, wer Geld bekommt. Aber diese Form der Verteilung von immerhin 3,5 Millionen Euro sichert Vereinen und dem Stadtsportbund ein hohes Maß an Eigenregie. „Das Geld soll tatsächlich auch bei den Vereinen ankommen und nicht im allgemeinen städtischen Haushalt versickern“, sagt Boss, der auch dem Sportausschuss des Landtags angehört.

„Moderne Sportstätte 2022“ ist der Titel des Programms. Es fördert Investitionen in Modernisierung, Instandsetzung, Sanierung, Ausstattung, Entwicklung, zum Umbau und Ersatzneubau von Sportstätten. „Ein besonderer Schwerpunkt“, so die Staatskanzlei, „liegt dabei auf energetischer, digitaler Modernisierung, Geschlechtergerechtigkeit, der Herstellung von Barrierefreiheit beziehungsweise -armut und auf Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen, Verletzungen und Schäden im Sport.“

Die Interessenten müssen ihre Anlagen in Eigenregie führen

Einige Bedingungen müssen Vereine allerdings erfüllen, um an das Geld zu kommen. Sie müssen dem Stadtsportbund und einem Fachverband des Landessportbundes angehören, langfristige Miet- oder Pachtverträge für ihre Sportanlage abgeschlossen haben und die Anlage so in Eigenregie führen dürfen, dass sie die Hoheit über sie haben. Berechtigt sind auch Klubs, die Eigentümer ihrer Sportstätte sind. Doch solche gibt es nicht viele in der Stadt. Nicht gefördert werden Profi-Fußballklubs wie Borussia Mönchengladbach, kickende Zweit- und Drittligisten sowie diverse Erstligisten anderer Sportarten.

Entsprechende Informationen hat der Stadtsportbund bereits an die Vereine weitergeleitet, sagt dessen Geschäftsführer Johannes Gathen: „Bis zum 1. September sollten die Vereine nun erst mal ihre Wünsche bei uns anmelden.“ Ausgefeilte Baupläne mit allem Drum und Dran sind dabei noch nicht gefragt. Der Stadtsportbund will sich laut Gathen zunächst einen Überblick verschaffen, die Vereine beraten und dann die Prioritätenliste erstellen. Erst ab 1. Oktober sei es möglich, Wünsche via Landessportbund anzumelden. „Die ersten Fördermittel können schon im Jahr 2019 fließen“, heißt es aus der Staatskanzlei.

Einen Eigenanteil von mindestens zehn Prozent müssen die Vereine allerdings für ihre Projekte aufbringen, sagt Gathen. Bei größeren Summen falle der Eigenanteil entsprechend größer aus. Ziel des Programms ist es nach Angaben von Fank Boss freilich nicht, die nach Mönchengladbach fließenden 3,5 Millionen Euro in lediglich zwei oder drei millionenschwere Vorhaben zu investieren. Boss: „Das soll vielmehr mit kleineren Beträgen in die Breite gehen.“