Vorsorge in Mönchengladbach Unternehmen sagen China-Reisen ab

Mönchengladbach. · Schorch ordnet Home-Office für Mitarbeiter an. Bei Imat Uve ruht der Betrieb in Shanghai.

Zur Wolong-Gruppe gehört auch der Motorenbauer Schorch. Rund ein Dutzend Mitarbeiter aus Mönchengladbach haben das Neujahrsfest in China verbracht. .

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Der Ausbruch des Coronavirus in China hat Folgen für Mönchengladbacher Unternehmen, die Beziehungen nach China unterhalten. Der Motorenbauer Schorch etwa, der zur chinesischen Wolong-Gruppe gehört, hat Vorsichtsmaßnahmen getroffen und alle China-Reisen von Mitarbeitenr abgesagt. Rund ein Dutzend chinesische Mitarbeiter des Konzerns, die in Mönchengladbach beschäftigt sind und das Neujahrsfest in China verbracht haben, bleiben vorerst noch dort und arbeiten anschließend 14 Tage von Zuhause aus weiter. „Wir prüfen dann auch mit dem Betriebsarzt, ob es Untersuchungen geben muss“, sagt Betriebsrats-Chef Olaf Caplan.

Wolong betreibt auch ein Werk in der chinesischen Metropole Wuhan, die am stärksten vom Coronavirus betroffen ist. Nach Angaben der IG Metall hängen im Gladbacher Werk an der Rheinstraße Verhaltensmaßnahmen für Mitarbeiter: Händeschütteln soll derzeit vermieden werden, bei Symptomen ein Arzt aufgesucht werden. Gladbacher Schorch-Mitarbeiter sind derzeit nixht in China, dies war zuletzt im Dezember der Fall.

Auch der Automobil-Zulieferer Aunde betreibt in China Büros und Produktionsstandorte. „Wir haben China-Reisen unserer Mitarbeiter erstmal verschoben, und in China arbeiten einige Mitarbeiter von Zuhause aus“, sagt Peter Bolten vom Vertrieb der Aunde-Gruppe. Aunde selbst beschäftigt in China 60 Mitarbeiter. Isri und Fehrer, die auch zur Aunde-Gruppe gehören, beschäftigt etwa in der Fertigung von Autositzen für den asiatischen Markt weitaus mehr Mitarbeiter in China.

Das Krankenhaus hat ein Informationspaket vorbereitet

Auch das Mönchengladbacher Unternehmen Imat-Uve beschäftigt in Shanghai und Shenyang rund 50 Mitarbeiter. Derzeit ruhen aufgrund der vom Staat verlängerten Ferien die Betriebe. „Wir versorgen unsere Beschäftigten und deren Familien mit Atemmasken, die sind in der Region derzeit ausverkauft“, sagt Geschäftsführer Hans Peter Schlegelmilch. Mitarbeiter-Reisen wurden verschoben. „Wir machen keine Panik, sondern beobachten die Lage in Ruhe“, sagt Schlegelmilch. Kürzlich seien zwar erst Mönchengladbacher Mitarbeiter aus China zurückgekehrt, die aber keine Symptome zeigten, so Schlegelmilch. Dennoch stünden Untersuchungen im Raum.

Die Gesundheitsamt der Stadt hat unterdessen den Krankenhäusern in der Stadt ein Informationspaket zur Falldefinition, Abklärung, Diagnostik, Therapie und Hygienemaßnahmen zur Verfügung gestellt. Auch mit den niedergelassenen Ärzten sei man in Kontakt, so das Rathaus.„Wenn jemand mit grippeähnlichen Symptomen gemeldet wird, sollte zunächst geklärt werden, ob ein Bezug zur chinesischen Stadt Wuhan besteht. Dann würden die nötigen Schritte in die Wege geleitet“, sagt Stadtsprecher Dirk Rütten. Dazu gehören Isolation, Blutproben, Abklärung von Kontaktpersonen und Hygienemaßnahmen. „Weil zurzeit auch die Grippewelle anläuft, ist die Klärung der Verdachtskriterien sehr wichtig, um unnötige Verdachtsfälle zu vermeiden“, sagt Rütten. „Das Gesundheitsamt agiert mit professioneller Aufmerksamkeit, rät aber zur Ruhe und warnt vor Panikmache.“

Wer sich informieren will, kann das auf unterschiedlichen Wegen tun. Wie die Barmer Regionalniederlassung am Mittwoch mitteilte, hat die Kasse eine Info-Hotline nicht nur für Mitglieder eingerichtet. Unter Telefon 0800/8484111 geben Experten rund um die Uhr Auskunft. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein hat im Internet Informationen zusammengetragen.