Tempoüberwachung in Mönchengladbach Stadt installiert Blitzer an Bismarckstraße

Gladbach. · Obwohl der Verkehr tagsüber meist stockt, hält die Stadt die Anlage für notwendig.

Blitzer auf der Bismarckstraße

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Für die einen ist es „moderne Wegelagerei“, für die anderen eine Maßnahme für mehr Sicherheit: Die Stadt hat wieder neue Blitzeranlagen installieren lassen. Eine davon, die kombinierte Rotlicht- und Geschwindigkeitsüberwachungsanlage an der Kreuzung Bismarckstraße/ Steinmetzstraße, sorgt für Diskussionen. „Warum muss man einen teuren Blitzer an einer Straße aufstellen, auf der es überwiegend nur im Schritttempo vorangeht?“, fragen sich viele.

Mehr als 30 000 Kraftfahrzeuge fahren täglich über die Bismarckstraße. Raser haben tagsüber keine Chance. „Stop and go“, mehr geht nicht. Dafür werde dort nachts und am Wochenende oft zu schnell gefahren, sagt die Stadt. Die erste Auswertung des neuen Blitzers ergab: Vom 12. November bis zum 19. November wurden 151 Verstöße registriert, also weniger als zwei pro Tag.

Im Stadtgebiet gibt es mittlerweile 13 stationäre Blitzer

Andere Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen brachten erstaunlichere Zahlen. Der Blitzer an der Aachener Straße in Höhe der Tankstelle löste beispielsweise in den ersten drei Tagen rund 1300 Mal aus. Im Schnitt fahren dort täglich mehr als 400 Verkehrsteilnehmer zu schnell. Auch an der Kaldenkirchener Straße drücken Autofahrer offenbar gerne aufs Gaspedal. Der Blitzer dort hielt in den ersten drei Wochen 2000 Verkehrssünder fest, also durchschnittlich etwa 80 pro Tag. Die Bismarckstraße gilt als eine Hauptverkehrsachse und zählt daher auch zu den Risikostraßen der Stadt. Mit der Installation des neuen Blitzers, die von der Unfallkommission im Januar beschlossen wurde, will die Stadt die Kreuzung Bismarckstraße/Steinmetzstraße „sicherer“ machen. Der stark verkehrsbelastete Bereich habe sich insbesondere in den vergangenen beiden Jahren zum Unfallhäufungspunkt entwickelt, heißt es aus dem Ordnungsamt. Ursache seien häufig Rotlicht-Verstöße. Außerdem hätten Polizei und Ordnungsamt festgestellt, dass trotz intensiver mobiler Überwachung vor allem nachts auf der Bismarckstraße oft zu schnell gefahren werde. Unfälle gab es tatsächlich in der Vergangenheit viele auf der Bismarckstraße. Einer der tragischsten war der Unfalltod einer 47-jährigen Frau im November 2015. Die Fußgängerin war von einem abbiegenden Lkw erfasst worden. Und das ist auch die häufigste gemeldete Unfallursache auf der Bismarckstraße: Fehler beim Abbiegen.

13 stationäre Blitzer gibt es mittlerweile im Stadtgebiet, hinzu kommen noch drei Radarwagen. Gerade hat die Stadt eine Ausschreibung für ein neues mobiles „Blitzerauto“ auf den Weg geschickt. Das soll aber nicht heißen, dass künftig vier Radarwagen im Auftrag der Stadt unterwegs sind. Das versichert Stadtsprecher Mike Offermanns: „Für unsere alten Radarwagen läuft die Gewährleistungsfrist aus. Das heißt, es gibt keine Ersatzteile mehr. Deshalb werden wir die Fahrzeuge jetzt nach und nach mit neuen ersetzen.“ Unterwegs sein würden jeweils nur drei Autos, das vierte bleibe als Ersatz in der
Garage.