Synode in Mönchengladbach Die Evangelische Kirche will für Gläubige attraktiver werden

Gemeinde plant neue Angebote für junge Menschen.

Dietrich Denker ist Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Gladbach-Neuss.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Zweimal jährlich tagt die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Gladbach-Neuss, um über drängende Fragen zu diskutieren und zu einvernehmlichen Ergebnissen zu kommen. Die Kreissynode ist das Leitungsorgan des Kirchenkreises. Sie vertritt 123 000 Gemeindeglieder in 23 Gemeinden mit mehr als 70 Pfarrern und Pfarrerinnen. Die Vertreter der Kirchengemeinden beraten und entscheiden über inhaltliche, organisatorische und finanzielle Maßnahmen der Kirchengemeinden und des Kirchenkreises.

Am vergangenen Samstag trat das als Kirchenparlament bezeichnete Gremium erneut zusammen. Etwa 180 Menschen kamen, davon 142 berufene Mitglieder der Gemeinden und Gäste.

Thema der Synode lautete „Die Attraktivität von Kirche steigern“. Schon seit der Synode im Frühjahr stand diese Frage im Raum. Im Wissen darum, dass in den kommenden Jahren die Anzahl der Gemeindeglieder sowie der Pfarrer und Pfarrerinnen und damit auch die Höhe der Einnahmen durch die Kirchensteuer rückläufig sein werden, ist die Kirche bemüht, sich in der evangelischen Öffentlichkeit deutlicher und als attraktiv wahrnehmbar zu machen.

Viele Angebote sind vorhanden: Dazu gehören natürlich die regulären religiösen Lebensstationen wie Konfirmation, Eheschließung und Begräbnis. Doch auch diese, so Ute Dornbach-Nensel vom Öffentlichkeitsreferat, sollten so attraktiv gestaltet sein, dass auch Kirchenferne die evangelische Kirche neu und lebenswert erleben können.

Weitere Apps und verstärkte Internetauftritte geplant

Darüber hinaus gehört zu den vorhandenen Angeboten des Kirchenkreises unter anderem die Konzertreihe Christmas Classic in Mönchengladbach, der „Urlaub ohne Koffer“ für Senioren, das Stadt-Pilgern, ein Koch- und Erzählstudio sowie die Seniorennetzwerke. Was die Wahrnehmbarkeit in der Öffentlichkeit angeht, so laufen bereits, so Superintendent Dietrich Denker, Pläne für weitere Apps und verstärkte Internetauftritte.

Die Kirche sei, so Denker, nicht mehr so präsent wie früher, in den Köpfen der Menschen wie in der Öffentlichkeit: „Kirche wird sich verändern müssen, um ihre Aufgaben auch in Zukunft zu erfüllen.“

Die Synodalen sprachen sich auch dafür aus, dass Pfarrer und Pfarrerinnen bei Leitungs- und Organisationsaufgaben stärker entlastet werden sollten, um sich mehr den gottesdienstlichen und seelsorgerischen Aufgaben widmen zu können.

Außerdem wurde der Haushalt mit einem Volumen von 3,5 Millionen Euro für 2019 beschlossen. Das Geld wird für die verschiedenen Arbeitsfelder Kirchenmusik, Schule, Jugendarbeit, Krankenhaus-, Notfall-, Telefonseelsorge, Gemeindediakonie, Erwachsenenbildung, Öffentlichkeitsarbeit, Partnerschaften und Verwaltung verwendet.