Nach Großbrand in Mönchengladbach „Das war für uns ein Schock“

Mönchengladbach · Im Entsorgungszentrum Zimmermanns brannte eine Lagerhalle lichterloh. Der Feuerschein und die Rauchwolken waren in weiten Teilen des Stadtgebiets zu sehen. Über die Nina-App wurde eine Warnung ausgegeben.

So sieht es nach dem Großbrand in der Lagerhalle des Entsorgungsbetriebs aus.

Foto: Markus Rick (rick)

Für die Feuerwehrleute war es eine lange Nacht. Am Montag, 12. August, waren sie gegen 21.50 Uhr zu einem Brand im Entsorgungszentrum Ernst Zimmermanns an der Straße Wetschewell gerufen worden. Um kurz nach 3 Uhr waren die Flammen zwar gelöscht, aber da die Gefahr eines Wiederaufflammens bestand, blieb noch eine Brandwache bis in die Morgenstunden vor Ort.

Beim Eintreffen der Feuerwehr am späten Abend hatte sich der Brand bereits stark ausgedehnt. Eine Lagerhalle stand voll in Flammen. Der Ersteinsatzleiter forderte sofort Verstärkung an. Der Feuerschein und die Rauchwolken waren in weiten Teilen des Stadtgebiets zu sehen. Über die App „Nina“ wurde eine Warnung für ganz Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss ausgegeben, der wegen der Windrichtung auch betroffen war. Fenster und Türen sollten geschlossen bleiben.

Der Feuerschein war in weiten Teilen des Stadtgebiets zu sehen. Foto: Sascha Rixkens

Foto: Sascha Rixkens

„Das war eine vorsorgliche Warnung“, sagte ein Feuerwehrsprecher, „da auf dem Gewerbegelände auch Recyclingstoffe gelagert werden, wusste keiner genau, was da gerade verbrennt.“ Nachdem Messungen ergeben hätten, dass keine gesundheitsgefährdenden Konzentrationen von Schadgasen ausgetreten sind, und keine Gefahr für die Bevölkerung besteht, wurde die Warnung wieder zurückgenommen.

Die Löscharbeiten an der Lagerhalle, in der Material zum Recycling gelagert wurde, gestaltete sich anfangs schwierig, da eine längere ausreichende Löschwasserversorgung aufgebaut werden musste.

Auch für Stefan Zimmermanns, einem der Geschäftsführer in dem Entsorgungszentrum und vielen bekannt als Ex-Karnevalsprinz, war es eine lange Nacht. „Das war schon ein Schock für uns“, sagt er. Und: „Die Feuerwehr war zum Glück sehr schnell da, und wir haben noch alle Geräte aus der Halle herausholen können.“ Wie groß der Schaden ist, konnte Stefan Zimmermanns am Dienstag noch nicht sagen. Da müsse jetzt zunächst ein Sachverständiger kommen. Die 2000 Quadratmeter große Lagerhalle aber, so befürchtet er, müsse wohl neu aufgebaut werden. Der Betrieb werde aber fortgeführt, sagte er. Schließlich sei nur ein Teil des Geländes betroffen.

Die Feuerwehr hatte alle angrenzenden Objekte vom Brand abschirmen können. Bei den Löscharbeiten verletzte sich eine Einsatzkraft an der Hand und wurde vorsorglich in ein Krankenhaus transportiert. „Es hieß, dass es sich um einen Fingerbruch handele“, sagte der Feuerwehrsprecher einige Stunden nach dem Einsatz. Die endgültige Diagnose war ihm zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.

Die Ursache des Brandes ist ebenfalls noch unklar. Die Polizei geht derzeit nicht von Brandstiftung aus. Sie vermutet einen technischen Defekt. Stefan Zimmermanns schließt eine Selbstentzündung nicht aus.

Die Feuerwehr war mit starken Kräften vor Ort. Im Einsatz waren nicht nur Berufsfeuerwehrleute, sondern auch die Einheiten Odenkirchen, Giesenkirchen, Rheydt, Hardt, Rheindahlen, Wickrathhahn, Wickrathberg, Wanlo der Freiwilligen Feuerwehr.

Die Versorgung der eingesetzten Kräfte wurde von einer Verpflegungseinheit des Arbeiter-Samariter-Bunds sichergestellt. Wegen der sehr hohen Temperaturen, die auch Montagnacht noch vorherrschten, mussten die Feuerwehrleute, die in voller Brandschutzbekleidung arbeiteten, vor allem mit ausreichend Getränken umfassend versorgt werden.

Die Straße Wetschewell war während der Löscharbeiten voll gesperrt. Als sie wieder geöffnet wurde, waren noch Feuerwehrleute auf dem Gelände. „Da dort auch gepresste Stoffballen und weitere Recyclingmaterialien gelagert sind, können wir nicht ausschließen, dass es noch versteckte Glutnester gibt“, sagte der Feuerwehrsprecher am Mittag.