Mags-Mitarbeiter in Mönchengladbach unterwegs Mülldetektive erwischen mehr Umweltsünder
Mönchengladbach. · Seit Beginn der Corona-Pandemie wird im Stadtgebiet mehr Abfall illegal entsorgt.
Bürostühle, Dunstabzugshauben, Kühlschränke, Bauschutt, Bekleidung und Essensreste – die Bandbreite der illegalen Entsorgungen, die die Mülldetektive der Mags derzeit im Stadtgebiet finden, ist groß. Bedingt durch die Corona-Pandemie haben die Mags-Mitarbeiter ihren Aufwand erhöht und verstärkt auf ausgedehnte Observationen gesetzt. Das Ergebnis: Innerhalb einer Woche ahndeten sie mehr Verstöße als in den ersten drei Monaten dieses Jahres.
„Wir spekulieren, dass aktuell viele Menschen zu Hause ausmisten und leider nicht die richtigen Entsorgungswege nutzen“, sagt Jörg Wilms. Der Leiter der Mags-Detektive betont zwar auch, dass „der Großteil der Mönchengladbacher Bürger seine Abfälle ordnungsgemäß entsorgt“, allerdings unterstreichen 29 Bußgeldverfahren nach insgesamt sieben Observationstagen seine zuvor geäußerte Vermutung. In den meisten Fällen handele es sich laut Mags um illegale Entsorgungen an Containerstandorten, die eigentlich für Altglas und Altpapier gedacht sind. Die meisten Vergehen ahndeten die Mülldetektive am Containerstandort Schlachthofstraße. Auffallend war zudem, dass es viele Verstöße montags gab – wenn die beiden Wertstoffhöfe in Mönchengladbach geschlossen sind.
Dass derzeit vermehrt auch Kleidungsstücke entsorgt werden, überrascht René Hartmann vom Deutschen Roten Kreuz nicht. Der DRK-Kreisverband Mönchengladbach habe sechs Kleider-Container in der Stadt und verzeichne stets im Frühling mehr Spenden, „weil viele Menschen ihren Kleiderschank ausmisten, wenn das Wetter wieder besser wird“, sagt DRK-Sprecher Hartmann. Derzeit gebe es an den Containern keine zusätzlichen Ansammlungen an Kleidung, die rollierende Leerung reiche aus.
Kleiderspenden werden
einfach vor die Tür gelegt
Andere Erfahrungen haben derweil die Mitarbeiter des Volksvereins gemacht. Dieser nimmt nicht nur Kleiderspenden entgegen, er leert an mehr als 40 Standorten auch die Container der katholischen Arbeiterbewegung. „Wir beobachten schon ein erhöhtes Müllaufkommen, an einigen Standorten quillen die Container über, obwohl wir jeden Tag zum Leeren rausfahren“, sagt der Geschäftsführer des Volksvereins, Matthias Merbecks. Einige würden ihre Spenden – nicht nur Kleidung – auch einfach zum Volksverein an der Geistenbecker Straße bringen und dort vor der verschlossenen Tür abstellen. „Es ist toll, dass es in der Stadt eine so große Spendenbereitschaft gibt. Nur hilft es uns nicht, wenn die Sachen an der Straße stehen“, sagt Merbecks.