Gastronomie Schillerplatz wandelt sich vom Angstraum zum Gastro-Paradies

Eicken. · Durch den Umbau ist der Platz heller, offener und einladender. Davon profitieren neben den Anwohnern auch die Lokalinhaber.

Der Schillerplatz in Eicken.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Veränderung – damit kennt sich der Schillerplatz aus. Der einstige Angstort in Eicken hat sich nach zahlreichen Umbauten nicht nur optisch gewandelt. Auch die Gastronomie rund um den Platz hat sich verändert.

Christos Koutroulis

Christos Koutroulis eröffnet das Van Dooren neu.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Die guten Nachrichten vorweg: Christos Koutroulis kann die Neueröffnung des Van Dooren verkünden. Es gibt neue Pächter: Zwei Frauen, die sich nach Aussage von Koutroulis gut in der Stadt auskennen, werden sich dem Lokal annehmen. Sehr viel mehr darf Koutroulis aber noch nicht verraten: „Es wird ein Frühstückscafé mit Mittagstisch und Abendangebot“, sagt er. Zwar ähnelt das dem vorherigen Angebot und die vorherigen Pächter mussten nach finanziellen Schwierigkeiten im August schließen. Koutroulis ist trotzdem guter Dinge: „Ich bin von der Idee der beiden Damen sehr überzeugt“, sagt er. Die Neueröffnung ist für den 1. Februar 2020 geplant.

Ein Neuanfang gilt auch für Koutroulis selbst: Mit dem „Krypti“, seiner Jazzkneipe direkt neben dem Van Dooren, hat er sich seinen Jugendtraum erfüllt. 14 Jahre lang hatte der Keller leer gestanden, davor war eine Spielothek darin untergebracht. Koutroulis hat den alten Keller aufwendig saniert. So aufwendig, dass selbst Bauarbeiter Koutroulis fragten, ob er sich seiner Sache wirklich sicher sei. Seit Ende 2018 ist das Krypti geöffnet, zunächst nur für Veranstaltungen, seit kurzem auch regulär: von mittwochs bis samstags ab 17 Uhr. Das Abendprogramm will Koutroulis bald erweitern. „Ich arbeite mit Torsten Knippertz gerade an einem Comedy-Programm“, sagt er. Koutroulis hatte zuvor 33 Jahre das griechische Lokal „Zorbas“ am Schillerplatz geführt. Damit war im Sommer Schluss.

Tolga „Jumbo Junior“ Durmaz setzt auf Expansion.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Die Antoniou

Schillerplatz Eicken, Gastronomie. Despina und Charalampps Antoniou aus Neuss haben das Zorbas Mitte August 2019 von der Familie Koutroulis übernommen.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Zwei völlig neue Gesichter auf dem Schillerplatz sind Despina und Charalampos Antoniou aus Neuss. Sie haben Mitte August das „Zorbas“ von Christos Koutroulis übernommen. Seine Mutter, die die Küche im Zorbas verantwortete, hatte kürzer treten wollen, sagt Koutroulis. Das übernehmen jetzt „Ina und Babis“, wie die neuen Pächter genannt werden. Despina Antoniou arbeitete zuvor im Hotelgewerbe, ihr Mann ist gelernter Journalist aus Griechenland, im Zorbas kümmert er sich gemeinsam mit einer Köchin um das Essen. Bis auf die Speisekarte – man biete sehr traditionelle griechische Küche – und ein paar Renovierungsarbeiten im Lokal, der Küche und auf der Terrasse haben sie aber nicht viel verändert. Immerhin treten sie in große Fußstapfen. „Am Anfang war es sehr schwer. Wir kannten keinen“, sagt Despina Antoniou. Mittlerweile habe sich das aber geändert. Um so richtig anzukommen, wollen Despina und Charalampos Antoniou nun auch nach Gladbach ziehen.

Gkougklias & Stilidis

Sie kennen den Schillerplatz in- und auswendig: Stefanos Gkougklias, mit seinem „Olympia Grill“ seit 13 Jahren am Schillerplatz vertreten, und Ioannis Stilidis, seit 37 Jahren Besitzer der „Salonika“ Sport-Kneipe. Vor allem Gkougklias freut sich darüber, dass der Schillerplatz wieder lebendiger wird. Die äußerliche Veränderung habe gut getan, sagt Gkougklias, sie würde vor allem viele junge Leute anziehen. Auch Stilidis findet die neue Gestaltung schön, trotzdem sei bei ihm früher einfach mehr los gewesen. Auch er musste Dinge verändern, um die Kundschaft zu halten: „Früher kamen die Leute hauptsächlich zum Frühschoppen her. Jetzt kommen sie für den Fußball“, sagt Stilidis. Vor etwa vier Jahren hat Stilidis auf dieses Bedürfnis reagiert: Der Nebenraum dient nun für Vereinsfeiern oder dem Borussia-Rudelgucken.

Ioannis Stilidis begrüßt seit 32 Jahren viele Stammgäste im Salonika.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Stefanos Gkougklias ist seit 13 Jahren am Schillerplatz vertreten.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Tolga „Jumbo“ Durmaz

Nicht auf einen Neuanfang, dafür aber auf Expansion setzt Familie Durmaz. Seit 2001 sind sie mit ihrer Pizzeria „Jumbopizza“ an der Hindenburgstraße am Bahnhof vertreten. Jetzt gibt es eine zweite Filiale, das „Jumbo Junior“ am Schillerplatz.

Sohn Tolga Durmaz, der von allen Freunden nur „Jumbo“ genannt wird, steht dort seit Juni dieses Jahres  für seine Gäste am Pizza-Ofen. „Wir sind sehr zufrieden. Hier herrscht eine schöne, familiäre Atmosphäre. Jeder kennt jeden“, sagt er. Für die Zukunft drückt er sich und seiner Familie fest die Daumen. „Toi, toi, toi, bisher läuft es sehr gut“, sagt er.