Hinter dem Hauptbahnhof Mönchengladbach Platz der Republik wird in den nächsten Monaten umgebaut
Mönchengladbach · Der von vielen Mönchengladbachern als Angstraum gefürchtete Platz hinter dem Hauptbahnhof soll einen freundlicheren Charakter bekommen. Das kostet mehrere Millionen Euro.
Ein Zaun sperrt weite Teile des Platzes vor dem Berufskolleg ab, ein Bagger hat schon Erdreich ausgehoben, eine Planierraupe ist auch parat – unübersehbar: Der Platz der Republik hinter Gladbachs Hauptbahnhof ist zur Baustelle geworden. Die Arbeiten dienen einem ehrgeizigen Ziel. Das Areal, das unter anderem Drogenhändler und ihre Kundschaft für viele Mönchengladbacher vor allem in der Dunkelheit zu einem Angstraum gemacht haben, soll einen freundlicheren Charakter bekommen. „Die rund 31 000 Quadratmeter große Fläche wird in den kommenden Monaten deutlich aufgewertet und zum verbindenden Element zwischen City-Ost, Vitusbad, Hauptbahnhof und Innenstadt weiterentwickelt“, kommentiert die Stadtverwaltung den Beginn der Bauarbeiten. Sie betrachtet das Projekt als einen der „zentralen Bausteine des Stadterneuerungsprogramms Soziale Stadt Gladbach & Westend“.
Wenn das Vorhaben verwirklicht ist, sollen Passanten einen helleren Platz vorfinden, der von Wasserläufen und neuen Wegen durchzogen ist, über Wasserfontänen, einen Skatepark und einen Fitness-Parcours verfügt. Gut 60 Bäume müssen für diese Pläne weichen, allerdings will die Stadt auch neue pflanzen. Der neue Park auf dem Platz werde 136 Bäume haben. 54 davon seien neu angepflanzte, standortgerechte und „klimatisch angepasste“, hatte sie im Oktober 2020 der Bezirksvertretung und dem Planungsausschuss erklärt. Die zu fällenden Bäume seien „hauptsächlich aus sicherheitsrelevanten Gründen und aus Gründen der mangelnden Entwicklungsfähigkeit“ zu beseitigen.
Verändern wird sich auch die Verkehrsführung in dem Bereich. Heinrich-Sturm-Straße und Güterstraße werden zu Sackgassen mit Wendehammer. Der Tunnel, der den Platz mit der Innenstadt verbindet, wird für den motorisierten Verkehr gesperrt. „Weniger motorisierter Individualverkehr und mehr Freiraum für Fußgänger und Radfahrer stehen im Vordergrund des Umbaus“, erklärt die Stadtverwaltung.
Der Umbau der Verkehrsanlagen soll am 8. November starten. Allein dafür sind rund 865 000 Euro veranschlagt. Insgesamt kostet der Umbau rund 3,5 Millionen. 90 Prozent wird aus Zuschüssen von Bund, Land und EU bezahlt. Der Umbau müsse im August 2022 abgeschlossen sein, damit noch Zeit für die Abrechnung bleibe und die Förder-Frist nicht überschritten werde, hieß es im Oktober vorigen Jahres seitens der Stadt.
Im ersten Bauabschnitt bis März 2022 soll die Heinrich-Sturm-Straße zwischen dem P&R Parkplatz und der Lürriper Straße gesperrt sein, ebenso die Lürriper Straße zwischen Rahracker und der Zufahrt zum Gladbach-Center. Der Hauptbahnhof bleibe für den Verkehr über die Güterstraße erreichbar, versichert die Stadt. Der Durchgangsverkehr auf der Lürriper Straße werde über Breitenbachstraße, Korschenbroicher Straße und Erzbergerstraße umgeleitet. Während der Bauarbeiten sei zu jeder Zeit der Durchgang für Fußgänger und Radfahrer möglich. Auch die Radstation bleibe jederzeit erreichbar, teilte die Stadtverwaltung mit.