Gewerkschaften rufen in Mönchengladbach zu mehr Solidarität auf DGB mahnt am 1. Mai zur Solidarität

Mönchengladbach · Viele Menschen arbeiten am Limit – Gewerkschaften mahnen zu mehr Solidarität.

Unter dem Motto „Solidarität ist Zukunft“ stand die Gewerkschaftsveranstaltung zum 1. Mai auf dem Rheydter Markt.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

(kule) Eine Rückkehr zur Tradition mit Demonstrationszug nach Rheydt, Kundgebung auf dem Markt und anschließendem Familienfest – das wünscht sich Emrah Bektas, Vorsitzender des DGB-Stadtverbands Mönchengladbach für den 1. Mai im nächsten Jahr.  Dieses Mal blieb es bei einer Kundgebung unter Pandemie-Bedingungen.

Unter Beachtung der Abstandsregelung war der Markt durchaus gut gefüllt. Die Gewerkschafter zeigten ihrerseits Solidarität mit dem DGB, der „Solidarität ist Zukunft“ zum zentralen Mai-Motto gemacht hatte. „Wir sind froh, dass ihr uns nicht alleine lasst bei dieser etwas anderen Kundgebung in der schwierigen Zeit“, sagte Bektas, der mit einem Grußwort von Oberbürgermeister Felix Heinrichs die Teilnehmer auf die beiden Hauptredner einstimmte. Die Pandemie zeige, wie wichtig Solidarität sei, zitierte Bektas den OB.

Aufgabe der Gewerkschaft, auf die Nöte hinzuweisen

Sabine Busch, die stellvertretende Bezirksgeschäftsführerin der Gewerkschaft Verdi Linker Niederrhein, bestätigte diese Auffassung. Sie mahnte an, dass viele Beschäftigte sich bereits im zweiten Jahr eines Ausnahmezustands befänden. „Viele arbeiten am Limit – im Homeoffice, als Verkäuferin oder als Busfahrer“, sagte sie. Auf deren Nöte hinzuweisen und die Situation zu verbessern, sei Aufgabe der Gewerkschaften. Exemplarisch wies Busch auf die verbesserte Regelung zum Bezug von Kurzarbeitergeld und die Schutzmaßnahmen am Arbeitplatz hin.

Die Corona-Pandemie sei nur solidarisch zu bewältigen, so Hauptredner Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall in NRW. „Wir haben uns immer für eine solidarische Krisenbewältigung eingesetzt“, sagte er und nannte besseren Gesundheitsschutz und Rücksicht auf die Schwächsten. Die Gewerkschaften beteiligten sich an dem Kampf gegen die Krise anders als die Corona-Leugner, Verweigerer und Querdenkern, deren Ziel es sei, die Demokratie zu zerstören.

Nicht nur die Gewerkschaften, auch die Politik „muss die Weichen für die Zukunft stellen“, sagte Giesler. Er mahnte politisches Handeln an: „Ohne klare Regeln und politische Vorgaben haben wir Veränderungen, die wir nicht wollen. Wir wollen nicht zurück in die Zeit vor der Krise.“ Solidarisch müssten Gesellschaften, Gewerkschaften und Politik vorausschauen und den digitalen Wandel, die Elektromobilität und den Klimawandel als Aufgabe und Chance ansehen.