Neue Sätze für Mönchengladbach Die Müllgebühr bleibt in Gladbach trotz steigender Kosten stabil
Mönchengladbach. · Die Mags will Rücklagen auflösen. Daher wird die Müllgebühr im kommenden Jahr etwas billiger. Eigentlich wäre sie teurer geworden.
Knapp ein Jahr nach Einführung der Rolltonne und dem neuen System für die Müllgebühren beschäftigt sich das Verwaltungsgericht Düsseldorf mit jetzt 61 Klagen. So viele Grundstückseigentümer hatten gegen die Bescheide aus diesem Jahr Widerspruch erhoben und anschließend geklagt. Entschieden ist noch nicht. Trotzdem hat die Stadttochter Mags die Gebührenkalkulation für 2020 jetzt dem Verwaltungsrat vorgelegt. Aus dieser noch nicht veröffentlichten Rechnung geht hervor, dass die Müllabfuhr im kommenden Jahr etwas billiger wird. Pro Haushalt liegt die Ersparnis zwischen ein bis drei Euro für das Jahr. Möglich machen dies aber nur Rücklagen aus den vergangenen Jahren. Eigentlich wäre der Müll sonst teurer geworden.
Was kostet die gesamte
Müllentsorgung 2020?
Die Mags geht davon aus, dass sie insgesamt knapp 25,2 Millionen Euro auf die Bürger umlegen muss. Das sind nur rund 100 000 Euro weniger als im vergangenen Jahr. Die eigentlichen Kosten allerdings steigen von knapp 28,5 Millionen Euro auf 31,5 Millionen Euro. Das ist ein Kostenzuwachs um 9,4 Prozent. Weil die Mags aber mit 3,5 Millionen Euro Einnahmen (plus 280 000 Euro im Vergleich zu 2019) rechnet und eben Rücklagen von 2,8 Millionen Euro auflöst, kommt die leicht sinkende Summe zustande.
Warum wird es ein Jahr nach Einführung der Rolltonne jetzt teurer?
In der Kalkulation ist vor allem ein Posten drastisch höher als in diesem Jahr: nämlich die geplanten Kosten für die Papierkorbleerung und für wilden Müll. Dafür waren für dieses Jahr 1,7 Millionen Euro veranschlagt, 2020 sind es fast 4 Millionen Euro – mehr als doppelt so viel. Die Mags erklärt das unter anderem mit steigenden Personalkosten durch Tariferhöhungen, aber vor allem sei „für das Jahr 2020 eine Intensivierung von Maßnahmen für die Sauberkeit geplant“. Im Mags-Verwaltungsrat hieß es, man wolle mehr Leute auf die Straße bringen, die für die Sauberkeit sorgen. Das könnten Mülldetektive wie auch Reinigungspersonal sein. Die Kosten für die Entsorgung der Rolltonne übrigens sinken um knapp 170 000 Euro auf knapp 3,7 Millionen Euro.
Woher kommt die Rücklage?
Aus den Gebühren der Vorjahre. Wenn bei der Müllentsorgung ein Plus bleibt, muss das innerhalb bestimmter Fristen wieder für die Müllentsorgung als Entlastung der Bürger eingesetzt werden.
Was ist mit den Gebühren an den Wertstoffhöfen?
Wer Müll anliefern und entsorgen will, zahlt das gleiche wie in diesem Jahr. Für einen halben Kubikmeter (etwa eine Kofferraumladung) also 15 Euro. Diese Gebühr war im vergangenen Jahr verdreifacht worden, was für viel Kritik gesorgt hat. Daran will die Mags offenkundig in diesem Jahr nicht rütteln.
Wie geht es jetzt weiter?
Jetzt muss die Politik entscheiden, ob das Gebührenpaket für 2020 so umgesetzt wird. In der kommenden Woche tagt der Hauptausschuss, und am 11. Dezember der Rat, bevor dann der Verwaltungsrat der Mags das Paket beschließen kann. Dazu gehören im übrigen auch die neuen Straßenreinigungsgebühren steigen sollen und die paar Euro weniger beim Müll „verschlingen“.