Mordversuch vor Gericht: Mann hielt Stiefvater für den Teufel
Mönchengladbach. Um versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung geht es am 28. November vor der 7. Großen Strafkammer des Landgerichts Mönchengladbach. Angeklagt ist ein 24-jähriger Mönchengladbacher.
Er soll versucht haben seinen Stiefvater zu töten. Nach eigener Aussage hielt er ihn für den Teufel.
Die Tat soll sich bereits im März 2009 ereignet haben. Laut Anklage begab sich der 24-Jährige zum Haus seiner Mutter und des Stiefvaters in der Neustraße. Dort stellte er am Sicherungskasten den Strom ab, so dass es im Haus dunkel wurde. Als sich sein Stiefvater zum Sicherungskasten begab, um den Fehler zu beheben, soll der Angeklagte in unvermittelt angegriffen haben.
Der arglose Stiefvater hatte dem unter Drogeneinfluss (Marihuana, Exstasy und Pilze) stehenden 24-Jährigen nichts entgegenzusetzen. Er verlor durch Faustschläge ins Gesicht mehrere Zähne. Mit einem Schraubendreher soll der Angeklagte dem Mann außerdem eine schwere Wunde am linken Bein zugefügt haben. Er als die Mutter eingriff und dem Angreifer von hinten die Finger in die Augen zu drücken drohte, ließ er von seinem Opfer ab. Auch die Mutter wurde verletzt.
Im Prozess muss nun geklärt werden, ob der bereits seit längerem in psychatrischer Behandlung befindliche 24-Jährige überhaupt schuldfähig ist. Der Fall wird bereits seit längerem verhandelt. Wegen der Krankheitsgeschichte des Angeklagten und der drohenden Einweisung in die Psychiatrie wurde der Fall vom Amtsgericht an das Landgericht abgegeben. tsn