Morgen steigt der Volksbadlauf
Für die 15. Auflage wird eine vierstellige Teilnehmerzahl erwartet.
Die vermutlich entscheidende Aussage kommt gleich zu Beginn. „Eigentlich“, sagt Chef-Organisator Armin Loreck, „gibt es keine Änderungen. Wir machen es so wie in den vergangenen Jahren.“ Aufatmen in der Runde von mehr als 30 Helfern, die in einem Raum auf dem Gelände des Volksbads zusammengekommen sind. „Keine Änderung“ heißt: Alles geht seinen gewohnten Gang, ohne besondere Schwierigkeiten. Und das heißt im Umkehrschluss: Auch der 15. NEW-Volksbadlauf am morgigen Sonntag geht im üblichen Rahmen über die Bühne. Denn was sich die Helferschar aufgebürdet hat, ist nicht ohne. Sie organisieren weitgehend ohne professionelle Hilfe einen Volkslauf, den immer mehr Sportler besuchen. Längst vorbei sind die Zeiten, als dies eine Insider-Veranstaltung war.
Denn das war der Volksbadlauf, der damals noch gar nicht so hieß und neben der Anlage der Sportgemeinschaft der NVV (NEW-Vorgänger) am Wegweiser stattfand. Wolfgang Schenkluhn, Detlef Breuer und Manfred Kreis, allesamt Marathonläufer und NVV-Beschäftigte, hatten die Idee. 80 Sportler kamen zur Premiere im Jahr 2003 und liefen zehn, fünf oder 2,5 Kilometer. Heute sind es andere Dimensionen: Im Vorjahr waren mehr als 1300 Aktive gemeldet, das Angebot umfasst zusätzlich Startmöglichkeiten für Kinder, Nordic Walker und Halbmarathonläufer. Geblieben ist der familiäre Charakter: Es gibt die übliche riesige Theke mit Kuchenspenden, es wird geplaudert, es herrscht eine lockere, ja sogar heitere Stimmung.
Was den meisten Teilnehmern und Besuchern dann oft nicht bewusst ist: Es ist eine Knochenarbeit, so eine Veranstaltung zu organisieren. „Fünf Tage lang ist die Kerntruppe täglich rund zehn Stunden im Einsatz, um das alles zu stemmen“, sagt Schenkluhn. Für ihn bedeutet das etwa: Er fährt mit einem Kleintransporter die Sponsoren Handelshof und Valensina an, lädt rund 750 Liter Wasser, 700 Liter Saft und 5000 Becher ein und bringt alles zum Volksbad, um da alles wieder auszuladen und zu deponieren.
Jürgen Krapohl hat derweil schon die Genehmigungen von Polizei und Ordnungsamt eingeholt, damit die Teilstücke der Strecke, auf der normalerweise Autos fahren, gesperrt werden können — und damit genügend Parkplätze zur Verfügung stehen. Morgen müssen die Schilder in aller Früh aufgestellt werden. Armin Loreck hat zu diesem Zeitpunkt schon dafür gesorgt, dass jeder Starter mit allen wichtigen Daten in der Anmeldeliste auftaucht und dass die Finanzen stimmen — denn so eine Veranstaltung kostet. Nur die Zeitmessung haben die Organisatoren inzwischen an einen Spezialisten gegeben. Denn der heutige Starter verlangt die Nettozeit. Und wenn es, wie beim Zehn-Kilometer-Hauptlauf, geraume Zeit dauert, bis der Sportler die Startlinie erreicht, muss das Messsystem diese Möglichkeit zulassen.
„Uns macht das Organisieren Spaß“, sagt Schenkluhn. Trotzdem machen sich er und seine Mitstreiter Gedanken, wie sie den Lauf langfristig im Veranstaltungskalender retten können, wenn sie selbst sich aus der Planung zurückziehen. Und nicht nur sie: Denn mit ihnen sind auch Ehefrauen, Töchter und Söhne, ja sogar Schwager und Schwägerinnen engagiert. Schenkluhn: „Wir führen derzeit jüngere Kräfte heran und hoffen, dass sie bleiben.“