Ökologisches Projekt "Fair Future": „Sonst gibt’s die Welt bald nicht mehr“

Projekt „Fair Future“ zeigt Schülern, wie sie ihr Leben ökologisch sinnvoll leben können.

Mönchengladbach. „Alle Menschen auf der Erde haben den gleichen Anspruch auf Land und Ressourcen. Das sagt uns der Gerechtigkeitssinn“, erklärt Juha Tiusanen. Wie ungerecht es dennoch auf der Welt zugeht, wird den Schülern in der Aula des Franz-Meyers-Gymnasiums an einem einfachen Beispiel verdeutlicht:

Alle gemeinsam sollen sie die Weltbevölkerung darstellen. Nur die Sommergeburtstagskinder müssen sich hinstellen: „Das sind die 75 Prozent der Menschen auf der Erde, die lediglich über 25 Prozent der Ressourcen verfügen“.

Der Zugang zu Bildung oder medizinischer Versorgung werde ihnen verwehrt, sagt Tiusanen. Er ist der Moderator im Team von „Fair Future — Der Ökologische Fußabdruck“. Das Schulbildungsprojekt ist deutschlandweit unterwegs, um „jungen Menschen Impulse zu liefern, wie sie ihr Leben nachhaltig und in kleinen Schritten verändern können“, erklärt Juha Tiusanen.

In Mönchengladbach nutzen neben dem Franz-Meyers-Gymnasium die drei Giesenkirchener Grundschulen und die Realschule Wickrath mit Unterstützung lokaler Unternehmen das Angebot.

„Fair Future“ besucht die Schulen für einen Tag mit einer moderierten Info-Veranstaltung, zu der ein Film und ein Rahmenprogramm gehören. Die Schüler erfahren: Der ökologische Fußabdruck steht für die Fläche, die jeder Mensch benötigt, um alle Rohstoffe für seinen Bedarf an Ernährung, Wohnen, Konsum oder Mobilität zur Verfügung zur zu stellen. Wenn jeder nur 1,6 und nicht bis zu 4,2 Hektar verbrauchen würde, wie viele in Europa und den USA, müsste keiner auf der Erde hungern.

„Wir haben im Vorfeld Material erhalten, mit dem wir das Thema im Erdkunde-Unterricht vorbereiten konnten“, sagt Klaus Loosen, stellvertretender Schulleiter. Wie groß ihr eigener ökologischer Fußabdruck ist, haben die Schüler ausgerechnet und festgestellt: „Einige sind so groß, dass wir eigentlich drei oder vier Welten brauchten“, meint Alina.

Doch die Fünftklässler haben Ideen entwickelt, wie sie ihren Fußabdruck verkleinern können. Delan versucht „nicht so viel Strom zu verbrauchen“. Statt sich mit dem Auto bringen zu lassen, nimmt die Zehnjährige „das Fahrrad oder den Bus“. Sebastian geht deshalb zu Fuß zur Schule. Der Elfjährige hält es für wichtig, dass jeder etwas tut: „Sonst gibt’s die Welt bald nicht mehr“.