Ordnungsamt verhindert Tempo-30-Schilder

Zusätzliche Tafeln sollten die Autofahrer ermahnen und die Kinder schützen.

Mönchengladbach. "Das sind mir die Kinder wert", erklärt Hans Willi Peltzer und zeigt auf zwei Schilder, die, in Gelb gehalten, spielende Kinder und ein Tempo-30-Schild zeigen. Die beiden Schilder hat er gekauft, um auf ein Problem aufmerksam zu machen: Obwohl in der Frankenstraße Tempo 30 gilt und dort viele Kinder leben und spielen, wird auf der Straße viel zu schnell gefahren. Das Ordnungsamt hat jetzt jedoch die Anbringung der Schilder untersagt.

In der Frankenstraße und den angrenzenden Straßen leben viele kinderreiche Familien. Die Kinder spielen gerne draußen, sie besuchen ihre Freunde in den Nachbarhäusern, gehen zu Projekten des Deutsch-Russischen Integrationsvereins oder laufen zum Kiosk an der Heppendorfstraße.

Das ist nicht ungefährlich, denn obwohl es sich um eine reine Wohngegend handelt, wird häufig viel zu schnell gefahren.

Der Bezirksbeamte Markus Herget kennt das Problem. "So lange die Polizei vor Ort ist, halten sich die Autofahrer an die Geschwindigkeitsbegrenzung, aber wir können ja nicht überall sein", bedauert er. Deshalb hat er die Initiative von Hans Willi Peltzer und dem Deutsch-Russischen Integrationsverein begrüßt, die mit den beiden zusätzlichen Schildern die Autofahrer für den Schutz der Kinder sensibilisieren wollten.

Doch nun hat das Ordnungsamt allen einen Strich durch die Rechnung gemacht. "Mir wurde gesagt, dass Schilder, die in den öffentlichen Raum hineinwirken, nicht erlaubt seien", berichtet Rainer Ossig vom Vorstand des Integrationsvereins. "Außerdem gebe es schon genug Schilder, um die sich niemand kümmere." Die Initiatoren verstehen die Welt nicht mehr. "Ich sehe überall solche Schilder", sagt Rainer Ossig, "nur hier bei uns sollen sie nicht hängen."

Klaus Schmitz, der Integrationsbeauftragte der Stadt Mönchengladbach, der die Arbeit des Integrationsvereins kennt und schätzt, versucht zu vermitteln und rät zur Zusammenarbeit mit der Initiative "Kids in MG". "Schließlich sehen ja alle das Problem der Kinderunfälle in Mönchengladbach und wollen etwas dagegen tun", meint er.