Overlack muss nach Preisabsprachen Bußgeld zahlen

Das Bundeskartellamt hat die Strafe gegen die Gladbacher und weitere zehn Firmen verhängt.

Mönchengladbach. Das Bundeskartellamt hat gegen das Mönchengladbacher Unternehmen Overlack ein Bußgeld verhängt. Die Behörde sah es als erwiesen an, dass Vertreter der Chemie-Firma mit Sitz an der Aachener Straße sowie weitere zehn Unternehmen wettbewerbswidrig Absprachen über Preise und Lieferquoten bei Industrie-Chemikalien getroffen haben.

Aufgedeckt worden war das Ganze 2006 durch einen der Marktführer, die ebenfalls an den Absprachen bei Säuren, Laugen und Lösungsmitteln beteiligte Firma Brenntag. Ihr wurde durch eine Kronzeugen-Regel das Bußgeld erlassen.

Die jetzt vom Kartellamt bestraften Firmen von Flensburg bis an den Main hatten sich danach allesamt laut Behörde zu "umfassender Kooperation" bereiterklärt.

"Dass die Vorwürfe berechtigt sind, haben wir sehr schnell erkannt, hausintern recherchiert und aufgedeckt", sagt Peter Overlack (53), Geschäftsführer der Overlack Holding. "Vor sieben, acht Jahren hat es Preisabsprachen gegeben. Deshalb haben wir mit dem Bundeskartellamt zusammengearbeitet, nicht nur uns, sondern auch andere Firmen betreffend." Dabei vor allem auch Marktführer wie Brenntag.

Die Overlack-Mitarbeiter, die für die Absprachen verantwortlich gewesen seien, seien ermahnt und gerügt worden. Sie hätten wegen des Preiskampfes auf dem Markt wohl keine andere Möglichkeit gesehen, so Overlack. "Aber das gehört alles der Vergangenheit an."

Das mittelständische Familienunternehmen werde von dem Bußgeld des Kartellamts hart getroffen. Overlack nennt keine genau Höhe. Aber für die betroffenen Töchter der Holding, die Overlack Chemische Fabrik GmbH in Mönchengladbach und die Overlack GmbH in Leipzig, gehe es um einen siebenstelligen Betrag.

"Mehr wäre existenzbedrohend", sagt der Geschäftsführer. Man habe in den vergangenen Jahren versucht, durch Rücklagen Vorsorge zu betreiben. "Das Bußgeld übersteigt das Gesamtvolumen. So etwas kann man nicht in einem Jahr wegfrühstücken."

Insgesamt erlegte das Bundeskartellamt den Firmen Bußgelder in Höhe von 15,11 Millionen Euro auf. Sie bewegten sich laut Behördensprecher Kay Weidner für die jeweiligen Firmen zwischen sechsstelligen und Millionen-Beträgen.

Berechnet würden sie nach verschiedenen Aspekten wie der Dauer und Schwere der Tat, nach Umsätzen und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit der Unternehmen. Man wolle keine Firma in die Pleite schicken.