Parkende Lkw in der Stadt sorgen immer öfter für Ärger
Da die Raststätten oft überfüllt sind, stellen viele Fahrer ihre Lastwagen über Nacht auf Gladbacher Straßen ab.
Jede Nacht füllt sich das Gewerbegebiet in Wickrath mit Lkw. Sie gehören weder den ansässigen Firmen, noch soll mit ihnen Ware angeliefert werden. Die Fernfahrer suchen einzig und alleine einen Schlafplatz. Und weil die Fahrzeuge dort am Morgen immer noch stehen, wird’s oft eng. „Hier sind schon jede Menge Spiegel abgefahren worden, und viele unserer Kunden finden keinen Parkplatz mehr, weil so ein Lkw ja oft drei bis vier Stellflächen blockiert“, sagt Markus Müllers von der gleichnamigen Rollladen-Firma an der Trompeterallee.
Und auch das hat der Geschäftsmann oft erlebt: Die auswärtigen Lkw-Fahrer — häufig aus den Ostblockstaaten — entsorgen ihren Müll und erleichtern sich auf den Grünflächen. Auf den Vorschlag, einen Halteverbotsbereich für fremde Lkw einzurichten, habe sich die Stadt nicht einlassen wollen. Dabei würde dies die Situation im Gewerbegebiet seiner Meinung nach entspannen. In anderen Kommunen gebe es so etwas auch schon.
Bei der Stadt ist man allerdings der Ansicht, dass ein solches Lkw-Halteverbot das Problem nur verlagern würde. Außerdem würden Bußgelder bei Verstößen von ausländischen Brummifahrern oft nichts bringen. „Wenn wir einen Lkw abschleppen lassen würden, kämen enorme Kosten auf uns zu, auf denen wir möglicherweise sitzen bleiben“, berichtet Stadtsprecher Wolfgang Speen. Aber er sagt auch: „Dass Lkw-Fahrer die Straßen zuparken, ist ein Riesenproblem — nicht nur bei uns. Wir wissen das, aber wir sind hier nahezu machtlos.“ Das Ordnungsamt führe zwar Kontrollen durch, um Parkverstöße zu ahnden, könne aber nicht überall sein. Es müssten einfach mehr Raststätten her, um eine Entlastung zu erreichen, so der Stadtsprecher. Denn nicht nur im Wickrather Gewerbegebiet gibt es Beschwerden, das Gleiche gilt auch für Güdderath. In der Bezirksvertretung Süd gab es schon eine Anfrage deswegen. Auf dem Marie-Bernays-Ring geht zeitweise gar nichts mehr, weil die Straßen mit Lkw zugeparkt sind.
Die CDU in Land und Bund will sich jetzt mit ihren Kandidaten Frank Boss, Jochen Klenner und Günter Krings um das Thema kümmern. „Den Lkw-Fahrern kann man keinen Vorwurf machen, wenn sie auf den Raststätten keinen Platz finden und für ihre Ruhezeiten in Wohngebiete ausweichen“, sagt Klenner. Deshalb brauche man ein Konzept für mehr Lkw-Stellplätze auch in der Region Mönchengladbach. Klenner: „Wir sollten gemeinsam mit den zuständigen Behörden, den Städten in der Region und der IHK überlegen, wie wir das Problem lösen können.“