Party-Stimmung auch ohne Kanzlerin
Koch sprang für die Kanzlerin Angela Merkel ein. Die blieb wegen der schweren Griechenland-Krise in Berlin. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers spricht von einer hochpolitischer Wahl.
Mönchengladbach. CDU-Landtagswahlkampf in der Südkurve des Borussia-Parks - eine ungewöhnliche Kulisse. Für den Auftritt von Jürgen Rüttgers, des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch und Parteichef Norbert Post ist die Tribüne von der VfL-Mitgliederversammlung am Sonntag stehen geblieben. Selbst die Blumen sind die gleichen.
Koch sprang für die Kanzlerin Angela Merkel ein. Die blieb wegen der schweren Griechenland-Krise in Berlin.
Für Rüttgers, den Spitzenkandidaten, ist es keine Frage, dass "diese Wahl auf des Messers Schneide steht".
So eine "hochpolitische Wahl" wie die am Sonntag habe er noch nicht erlebt, sagt er leise ins Mikro. Man sieht ihm an, dass er unzählige Wahlauftritte hinter sich hat. Und noch ist nicht Wahltag.
Rüttgers war kurz vor Beginn der eigentlichen Wahlfete vom Borussen-Präsidium im Vip-Bereich begrüßt worden. Fünf Minuten dauerte das, mehr Zeit war nicht.
Derweil sorgte die Coverband Just is von der Bühne aus für Partystimmung. Und als dann auch noch das Borussen-Lied angestimmt wurde, hielt es die meisten der rund 1200 Besucher nicht mehr auf den Sitzschalen.
Koch, der viel länger als verabredet sprach, verteidigte wie Rüttgers die Milliardenhilfen für den griechischen EU-Partner - aber nur mit Auflagen und ständiger Kontrolle. Er warb für Schwarz-Gelb, wetterte gegen die Einheitsschule und machte mehr als einmal deutlich, dass die NRW-Wahl über die Bundesratsmehrheit der Koalition entscheidet.
Norbert Post, wie Landtagskandidat Michael Schroeren in bester Laune, warnte vor "Rot, Blutrot und Grün" in Düsseldorf.
Als einige in der Kurve aufstehen und mit Tüchern gegen die Kopfpauschale protestieren, werden sie von einem eifrigen Security-Service aus den Reihen geholt. Greenpeace-Aktivisten fordern per Groß-Transparent "Atomkraft abwählen am 9. Mai". Schwarz-Gelb dürfe im Bundesrat keine Mehrheit haben, um die Laufzeiten der Atommeiler zu verlängern.