Platz eins geht an „Gorilla Taxi“

Bei dem Bandwettbewerb „Young Talents“ gewinnt das Quintett aus Duisburg einen Festival-Auftritt.

Viersen. Es war die knappste Entscheidung in der neunjährigen Geschichte des Contest: Mit nur 0,2 Punkten Vorsprung nach Publikumsentscheid entschied die Duisburger Band Gorilla Taxi am Wochenende das Finale des lokalen Bandwettbewerbs „Young Talents“ für sich. Für die fünf Musiker war es nicht die erste Teilnahme und auch nicht der erste Finalauftritt in der Viersener Festhalle. Umso ausgelassener feierte das Quintett seinen Sieg, der mit einer Torte in Kronenform, 500 Euro für die Bandkasse und — dem wohl begehrtesten Teil des Preises — einem Auftritt beim diesjährigen „Eier mit Speck“-Festival im Juli geehrt wurde.

Die anderen Bands gingen nach technisch und musikalisch überzeugenden Performances ebenfalls nicht leer aus: Den zweiten Platz belegte die Viersener Band The Ragits, deren Begeisterung für Rockmusik ansteckend wirkte. Ganz im Stil der Größen des Genres spielte Frontmann Mark die Gitarre hinter seinem Rücken und über seinem Kopf, während das Publikum tanzte, sang und klatschte. Die Platzierung brachte den Viersenern neben 300 Euro auch einige neue Fans ein.

„Das genau ist auch das Anliegen des Contests“, so Bürgermeister Günter Thönnessen: „Young Talents gibt den jungen Bands der Gegend eine Möglichkeit, aufzutreten und sich zu präsentieren. Und ein Auftritt in der Viersener Festhalle oder beim „Eier mit Speck“-Festival macht sich auch in der Vita dieser Bands gut.“ Thönnessen war ebenso wie die Organisatoren des Wettbewerbs beeindruckt von der hohen Qualität der Auftritte.

Die Drittplatzierten des Abends, KoliBeat, spielten Industrial Rock mit Anklängen aus dem Bereich des Dubstep. Das Quintett aus den Niederlanden, Polen und Deutschland trat ohne seine zweite Sängerin auf, konnte das Publikum aber trotzdem überzeugen und 200 Euro für die Bandkasse gewinnen.

Einen etwas erschwerten Start als erste Band des Abends meisterte die Band Firebrick: Die fünf Musiker aus Mönchengladbach und Viersen erfüllten ihre Aufgabe als Eisbrecher gekonnt und brachten die Zuschauer zum Tanzen. Die Enttäuschung der Fans war deutlich hörbar, als Firebrick es „nur“ auf den vierten Platz schafften — die großartige Stimmung des Abends und das Preisgeld von 100 Euro stimmten allerdings versöhnlich.

Eine besondere Ehrung vor der Bekanntgabe der Platzierungen erhielt Birgit Zerres, Mitarbeiterin des Bürgerbüros Viersen und seit Beginn des in Zusammenarbeit von Young Life und Hubert-Vootz-Haus organisierten Contest Jurymitglied. Die Jury und Organisatoren zelebrierten den Ausstand der hinter den Kulissen liebevoll „Mutti“ genannten Mitorganisatorin mit einer umgedichteten Version des Beatles-Hits „Let it be“ und sangen „Maach et joot“. Sichtlich gerührt bedankte Zerres sich bei allen, die den Contest möglich machen: „Ich hatte Angst, diesen Moment nicht zu überstehen, aber ich habe es geschafft! Und unser Traum, dass auch die Jury mal was auf dieser Bühne performt, ist auch noch wahr geworden. Die Arbeit war mit so einem tollen Team leicht. Als Zuschauer werden mein Mann und ich euch erhalten bleiben.“ Für die Nachfolge von Birgit Zerres sei bereits gesorgt, hieß es.