Borussias U23 Polizei befürchtet mehr Randale
Wenn die U23-Mannschaft in die Dritte Liga aufsteigt, drohen häufiger Besuche von „Problemfans“.
Mönchengladbach. Am Sonntag geht es für Borussias zweite Mannschaft ums Ganze. Gewinnt sie gegen Werder Bremen II, steigt sie in die Dritte Liga auf. Aus sportlicher Sicht wäre das ein toller Erfolg — allerdings auch eine große Herausforderung. Bei der Polizei befürchtet man einen erheblichen Mehraufwand. Denn bei einem Aufstieg von Borussias U 23 gäbe es doppelt so viele Fußballeinsätze.
„Manche Spiele der Dritten Liga sind aus polizeilicher Sicht sehr viel arbeitsintensiver als Bundesliga-Spiele und auch als Champions-League-Spiele“, sagt Polizeisprecher Willy Theveßen. „In der Dritten Liga sind einige Vereine mit schwierigen Fanszenen, wie Chemnitzer FC oder Dynamo Dresden.“
Laut Polizeigewerkschaft muss man sich auf mehrere hundert gewaltbereite Fans vorbereiten, wenn Dynamo zu einem Spiel anreist. Krawalle gab es aber auch schon mit anderen Anhängern.
Bei Begegnungen mit Vereinen wie Dynamo würden mit Sicherheit mehr Polizeikräfte im Einsatz sein als bei Bundesligaspielen gegen Hoffenheim, Mainz oder Ingolstadt, erklärt der Polizeisprecher. Man werde sich aber auch diesen zusätzlichen Anforderungen stellen.
Die Polizei ist froh, dass im Falle eines Erfolgs am Sonntag von Borussias U 23 zumindest die ersten Begegnungen im Borussia-Park ausgetragen würden. Denn die bisherige Spielstätte, das Grenzlandstadion, ist laut DFB nicht tauglich für Spiele der Dritten Liga. Die Infrastruktur im Borussia-Park ist der Polizei auch lieber. Dort könne man Fanströme gut voneinander trennen, sagt Theveßen.
Dass die zweite Mannschaft möglicherweise ab der kommenden Saison alle zwei Wochen das Stadion belegt, das Borussias Erste nicht nur für die Bundesliga-, sondern jetzt auch für Champions-League-Spiele braucht, stellt wiederum den Verein vor Probleme. Denn vor Champions-League-Spielen muss kräftig umgebaut werden, etwa Sitz- statt Stehplätze und andere Werbung.
Außerdem würden bei einem möglichen Aufstieg von Borussias U 23 nicht nur Vereine wie Dynamo Dresden anreisen, sondern auch Mannschaften wie Sonnenhof Großaspach oder Jahn Regensburg. Die verheißen erstens geringes bis gar kein Gefährdungspotenzial, zweitens wenig Gästefans. Und 500 bis 800 Zuschauer wirken im Borussia-Park eher verloren. Deshalb denkt man beim VfL schon über eine Umrüstung des Grenzlandstadions nach, das sich im städtischen Besitz befindet. „Wenn unsere U 23-Mannschaft am Sonntag aufgestiegen sein sollte, werden wir nach Absprache mit der Stadt sofort damit beginnen, das Grenzlandstadion so herzurichten, dass es drittliga-tauglich wird“, sagt Mediensprecher Markus Aretz. Für den VfL würde das Investitionskosten in einem siebenstelligen Bereich bedeuten. Eines ist schon jetzt sicher: Ein solcher Umbau ist nicht in drei Monaten zu bewerkstelligen. Und so zieht Borussias zweite Mannschaft doch erst mal in das große Stadion.