Politik beschließt im September den Bau des neuen Esel-Platzes
Aufgemerkt: Auf Sie warten Zeilen voller fluoreszierender Pfade, vegetationsfähiger Tragschichten, Baumclumps in kräftigem Grün — und nicht zuletzt „lässiger Sitzgelegenheiten“ der Marke Miramondo Superfly.
Über all diese Perlen des Verwaltungsdeutsch werden in den nächsten Wochen auch die Politiker in Bezirksvertretung Nord und Bauausschuss stolpern, wenn sie den Bau des neuen Sonnenhausplatzes beschließen. Doch ulkige Ausdrücke hin oder her, ein genauer Blick auf die Detailplanung lässt erkennen, dass der zentrale Platz stadtbildprägend wird und, in Verbindung mit der Schließung der Stepgesstraße für den Straßenverkehr, eine Aufwertung der City bedeutet. Folgendes ist für die einjährige Bauphase konkret vorgesehen:
Die Installation „Donkey’s Way“ aus sieben Eselsstatuen von Rita McBride, Leiterin der Düsseldorfer Künstlerakademie, bildet das zentrale Element des Platzes. Farbige, phosphoreszierende Markierungslinien führen aus etlichen Richtungen darauf zu.
Er wird aus dunklem Asphalt auf Kunstharzbasis bestehen, der dem Platz bei Sonnenlicht ein „samtenes Glimmern“ gibt. Der wurde auf die Minto-Fassade abgestimmt und setzt sich ab vom Grau der Busspur. Ein hellerer Granit mit hohem Glimmeranteil kennzeichnet untergeordnete Bereiche wie Stufen und Entwässerungsrinnen.
In zwei Bauminseln im Nordwesten und Südosten des Platzes werden japanische Schnurbäume zusammen gepflanzt — besagte „Baumclumps“. Sie werden locker gruppiert, damit die Landschaft des Jonas-Parks in den Platz „hineinfließt“. Dazu gibt es einzelne Bäume. Den nördlichen Abschluss der Parkpromenade (Abteistraße) bildet eine Reihe aus Tulpenbäumen. Am Parkrand werden Bodendecker, Sträucher und eine Hainbuchenhecke gepflanzt.
Locker verteilte Lichtmasten mit Strahlergruppen sorgen für punktuelle Lichtquellen. Neben den Baumgruppen sind die Masten höher, sie sollen ein „lebendiges Licht- und Schattenspiel“ erzeugen. Vor der begrenzenden Hecke wird ein LED-Lichtband in den Boden eingelassen.
20 relativ frei bewegbare „Gartenstühle“ — die „Superflys“ — werden unter den Bäumen platziert. Die zwei vorgesehenen Treppenanlagen sollen ebenfalls zum Sitzen einladen. Auch dunkelgraue Fahrradbügel und Mülleimer gehören zur Platzausstattung.
Vor den Gebäuden wird Platz für flexible gastrononomische Nutzungen frei gehalten.
Diverse Maßnahmen sind vonnöten, um den Platz in die Umgebung einzufügen. So wird die Abteistraße zu einer „Parkpromenade“ umfunktioniert und dafür verengt und verkehrsberuhigt. Eine zentrale Rolle kommt dem Jugendzentrum Step zu: Die dortigen Mauern werden abgebrochen, es entsteht ein Vorplatz, eine neue Baumscheibe ersetzt noch zu fällende Bäume. Die Stepgesstraße endet künftig in einem Kreisverkehr mit Mittelinsel auf Höhe des Step.
Der jeweils rechte Fahrstreifen der Stepgesstraße wird Radweg. Auf der bergab liegenden Seite der Straße gibt es Taxistände. Die Einfahrt zur Lambertsstraße wird erhöht aufgepflastert und gibt Fußgängern Vorrang gegenüber Autos. Der — barrierefreie — Sonnenhausplatz gilt verkehrstechnisch als Fußgängerzone mit Radfahrnutzung.