Polizei-Neubau: Kritik an der Stadt
Der Baubeginn für das Polizeipräsidium ist weiterhin offen — man befindet sich in „Leistungsphasen“.
Mönchengladbach. Wird das neue Polizeipräsidium (PP) in Neuwerk überhaupt gebaut? War alles, was bisher lief, heiße Luft? „Nein, überhaupt nicht“, sagt Armin Lövenich im WZ-Gespräch. Man arbeite „fleißig“ an dem Millionen-Projekt und befinde sich — projektbezogen — in der „Leistungsphase 3“.
Die Drei steht für Kosten-Nutzen-Analyse. Und damit ist der Generalplaner fürs Gladbacher Präsidium, Funke und Popal aus Oberhausen, beschäftigt. Es gibt übrigens fünf solcher Leistungsphasen, schildert Lövenich. Bei der Fünf fallen die Würfel für den Baubeginn.
Und der ist weiterhin offen, sagt der Chef der Landesfirma Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) mit Sitz in Duisburg. Lövenich leitet diese BLB-Dependance, die für das Gladbach-Vorhaben zuständig ist.
Gladbachs Polizeipräsident Hans-Hermann Tirre äußert sich nicht mehr öffentlich zu der neuen Groß-Dienststelle, die auf einem rund 43 000 Quadratmeter großen Acker an der Krefelder Straße gegenüber BMW-Kirsch errichtet werden soll. Tirre bekam zuletzt aktuelle Bau-Pläne vom BLB.
Auf die Frage, warum es für das seit Jahren diskutierte Vorhaben „PP“ keine sichtbaren Fortschritte gibt, kritisiert BLB-Chef Lövenich die Stadtverwaltung: „Wenn die früher die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen hätte, wären wir deutlich weiter“, sagt er zur WZ.
Die Fachverwaltung der Stadt hat kaum noch Kontakt zum BLB, wie es heißt. In der Stadtverwaltung wundert man sich offenbar darüber, dass in Duisburg alles so schleppend verlaufe.
Zurück zum Neubau. Laut Lövenich fällt im Oktober eine Vorentscheidung im Verwaltungsrat des BLB. Hier sitzen Vertreter mehrerer NRW-Ministerien (vor allem Staatssekretäre) zusammen und palavern auch über das Gladbacher PP.
Hier könnte, schließt der BLB-Filialleiter nicht aus, die Entscheidung fallen, dass das Polizeihaus komplett und nicht, wie bislang erklärt, in zwei Bauabschnitten erfolgt. Einen Baustart im Frühjahr 2012 hält Lövenich für „eher unwahrscheinlich. Wir können heute keinen Termin sagen“.
Vor gut einem Jahr hatte der BLB verkündet, dass mit dem 1. Modul (1. Bauabschnitt) auf rund 12 270 Quadratmetern Anfang Oktober 2011 begonnen werde. Dieser Zeitplan ist längst passé.
Am 10. November 2010 hatte der Stadtrat den Bebauungsplan „PP Neuwerk“ verabschiedet. Dem BLB gehört längst die Neubaufläche. Hier wurde soeben das Getreide gemäht. Es wird wohl nicht die letzte Ernte gewesen sein, befürchten Insider.
Noch immer halten sich Spekulationen über eine größere Lösung einer Polizeibehörde Niederrhein mit Mönchengladbach, Krefeld und dem Kreis Viersen.