Propst Albert Damblon und sein Buch

Propst Albert Damblon hat ein persönliches Buch über sein Verständnis von Liturgie geschrieben.

Mönchengladbach. Der Titel des Buches klingt besorgt: "Den harten Boden aufbrechen" hat der Propst der Münstergemeinde Albert Damblon seine kleine Schrift genannt, in der es ihm um "die positive Kraft der nachkonziliaren Liturgie" geht. "Ich will diese Errungenschaften verteidigen. Die Entwicklung muss weiter gehen, sie darf nicht zurückgedreht werden", sagt er.

Er selbst hat wenig Verständnis für die Verfechter alter Liturgieformen, auch wenn er ihnen zubilligt, die Messe so zu zelebrieren. "Aus dem Geist des Konzils heraus, aus dem Geist der Freiheit heraus."

Schließlich habe diese große Versammlung von Kirchenmännern auch ein Bekenntnis zur Religionsfreiheit nach sich gezogen. "Aber der Gottesdienst ist auch ein Schaufenster nach außen, und es ist wichtig, wie er begangen wird", so Damblon.

Gleich über dem ersten Kapitel thront dann auch ein Bibelzitat des Evangelisten Markus: "Der Sabbat ist für den Menschen da und nicht der Mensch für den Sabbat."

In zwölf Kapiteln berichtet der promovierte Theologe von dem Wandel, den er selbst erleben durfte, schließlich hat er als im Jahr 1947 Geborener noch erlebt, wie vor dem 2. Vatikanischen Konzil (von 1962-1965) die Messe gefeiert wurde.

Persönliche Eindrücke prägen denn auch dieses leicht lesbare Büchlein. "Ich wollte aus der Sicht des Geistlichen schreiben, der vor der Gemeinde diese Messe feiert und kein wissenschaftliches Traktat abliefern."

In einem Kapitel erinnert er an die Zeit, da die Menschen die Messe nicht in Gemeinschaft feiern durften. In seiner Heimatgemeinde wurde er als Kind von seinen Eltern getrennt und in die erste Reihe verbannt, im Urlaub in Bayern mussten sogar Männer und Frauen verschiedene Bänke aufsuchen.

"Heute staune ich, dass es keine Bänke für Nicht-Bayern gegeben hat", kommentiert er durchaus humorig diesen wenig integrativen Ansatz.

Weitere Ansatzpunkte sind beispielsweise die Hinwendung des Priesters zur Gemeinde, die Zulassung der Muttersprache für die rituellen Texte oder die verschiedenen Gottesdienstformen, die auch den Kindergottesdienst ermöglichen. Damit könne die Messe erst das sein, was sie sein will und soll: "Gottes Dienst am Menschen."