Sommermusik im Schloss Rheydt: Deutsche Texte berühren das Publikum

Purple Schulz und Heinz Rudolf Kunze begeisterten mit Balladen und Humor. Schulz zeigte sich als hervorragender Unterhalter.

Mönchengladbach/Rheydt. Das Wetter schien wie bestellt. "Als Walter Maaßen mit dem Jazzbrunch aufhörte, kam ein Guss runter, als sollte mal durchgewischt werden", so Veranstalter Günter vom Dorp über die Sommermusik im Schloss Rheydt am Sonntagabend. Erst um 19.45 Uhr hatte das Bangen ein Ende und das Konzert konnte im Trockenen über die Bühne gehen.

"Gemeinsame Sache" machten Purple Schulz und Heinz Rudolf Kunze mit ihren Instrumenten, unterstützt von zwei alten Weggefährten, Wolfgang Stute und Josef Piek. Schulz zeigte sich als hervorragender Unterhalter. "Ich habe ja lange Zeiten meiner Jugend in Wickrath verbracht und habe mir das heute alles nochmal angesehen", begrüßt der 53-Jährige das Publikum.

"Dann wollte ich noch nach Gladbach. Aber das hatte schon zu", sorgt er für Heiterkeit. Wunderbar albern und treffend parodiert er Xavier Naidoo. Und bezaubert mit Balladen wie "Kinderleicht" oder "Sehnsucht".

Im ersten Set stehen seine Lieder im Mittelpunkt, Heinz Rudolf Kunze begleitet ihn an der Gitarre, im zweiten ist es umgekehrt. Da begleitet ihn Purple an den Keyboards. Kunze und Stute bedienen das Klischee des wortkargen Niedersachsen. "Nabend ihr Süßen", sagt Stute lapidar zur Begrüßung. Kunzes Lieder bestechen wieder durch gute Texte.

Natürlich bringt er auch seine Hits, wie "Lola", oder "Finden Sie Mabel". Wieder wird deutlich, dass Musik mit deutschen Texten - so sie denn gut sind - ein deutsches Publikum auf ganz andere Art berühren kann als solche mit englischen Texten.

So sind alle zufrieden am Ende der Show, auch wenn auf "Dein ist mein ganzes Herz" fehlte. "Das passt nicht", erklärt Wolfgang Stute nach dem Auftritt. "Da ist ein wichtiges Solo einer E-Gitarre drin, und wir machen hier ein akustisches Konzert."

Vom Ambiente von Schloss Rheydt ist er begeistert. "Wir waren gestern in Hannover, auf dem Schloss von Ernst August", erzählt er. Aber hier sei es schöner. "Über dem Dach sah ich während des Auftritts den Mond über den Himmel wandern." Fazit: "Wir kommen ganz gewiss wieder."