Rathaus streicht 54 Stellen

Besonders der Ausbau von Kindertagespflege erfordert viel neues Personal.

Mönchengladbach. Die Stadt hat den Stellenplan 2012 für die Verwaltung vorgelegt, und auf den ersten Blick scheinen die Zahlen aus Sicht der Mitarbeiter erfreulich: 127 neue Stellen werden geschaffen. Allerdings werden gleichzeitig 54 Stellen eingespart. Das macht insgesamt 3250 Beschäftigte, davon 995 Beamte und 2255 tariflich Bezahlte. Aus Spargründen werden 150 Stellen unbesetzt sein.

Dass die Stadt immer wieder mit Personalmangel zu kämpfen hat, zeigte sich zum Beispiel beim Rechnungsprüfungsamt. Wie die WZ berichtete, können dessen Mitarbeiter bei Auftragsvergaben Unterlagen nur stichprobenartig prüfen, weil Mitarbeiter fehlten.

Die 127 neuen Stellen sind laut der zum Sparen verpflichteten Stadt „unabweisbar notwendig“. So müssen 110 Stellen geschaffen werden, weil die Aufgaben rechtlich bindend sind oder von der Politik beschlossen wurden. Weitere zwölf Stellen ergeben sich, weil mehr Fälle bearbeitet werden müssen. Das gilt besonders im Sozialbereich. Auch für Jugendhilfe, Kinder- und Jugendschutz werden Stellen geschaffen, zum Beispiel für ein Spezialteam „Kinderschutz“ im Sozialen Dienst (zwei Stellen) und im präventiven Kinderschutz (eine Stelle) für den Bereich „Frühe Hilfen“.

Im Bereich Kinder, Jugend und Familie ergibt sich sogar ein Mehrbedarf von 77 Planstellen. Damit sollen — dazu ist die Stadt verpflichtet — die Kinderbetreuungsplätze ausgebaut werden.

Außerdem sollen vier zusätzliche Mitarbeiter dafür sorgen, dass mindestens 80 Prozent aller Straßenbaustellen zum Beispiel bei Kanal- oder Kabelverlegungen kontrolliert werden. Diese Begehungen erfolgen, damit beispielsweise bei Schäden oder Fehlern nachgewiesen werden kann, wer verantwortlich ist. Der Rat hatte das so entschieden.

Zehn neue Mitarbeiter sollen die Einnahmen steigern. Dazu zählt unter anderem, dass Fördermittel akquiriert und Schulden eingetrieben werden. Weitere 14 Stellen ergeben sich unter anderem im Bereich Finanzen und Rechnungsprüfung sowie bei der Kontrolle von Bäumen und anderem Grün, das den Straßenverkehr gefährdet. Der Stellenplan wird den Fraktionen vorgelegt und soll in der Ratssitzung am 21. März beraten werden. Der Personalrat der Stadt erarbeitet zurzeit eine Stellungnahme. ulli